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 Hiro und Rodrigo  07
 

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Genießend hauchte Rodrigo Bruce einen Kuß auf die Lippen und stand dann auf, um auf die Toilette zu gehen ... es war früher Nachmittag, doch Wochenende, so daß sie schon seit dem Vormittag Zeit gehabt hatten, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Seit dem Beginn des neuen Schuljahres waren einige Monate vergangen – langsam wurde es kühler und so zog der junge Spanier mittlerweile wieder die weiten Hemden unter die Lederwesten und –armschoner, welche im Moment einfach nur an der Seite lagen. Als Rod wieder aus dem Bad kam und zu Bruce zurück ins Bett wollte, sah er zufällig aus dem Fenster – erst war er verblüfft, doch dann verfinsterte sich sein Gesicht und er fauchte mißbilligend auf. "Na wer sagts denn ... Beharrlichkeit scheint sich doch auszuzahlen. Hiro hat nachgegeben und versucht gerade, dieser japanischen Kuh die Mandeln mit der Zunge herauszuholen. Widerlich."

"Was ?!" Bruce sprang auf und kam zum Fenster. Er starrte fast fassungslos auf das küssende Paar unten auf dem Hof. "Kimiko hatte ihm ja auch keine Ruhe gegönnt. Die kleine Puppe is gerissener, als sie aussieht, das sag ich dir. Aber daß er sich nu doch breitschlagen lässt ?... Denk, er probiert einfach mal... Bin gespannt, wie lang das gutgeht und ob er klug genug is, abzuspringen, wenn's zu weit geht." Bruce schlang nun seine Arme um Rod und knabberte an seinem Ohr herum. "Komm, lass ihn einfach, das hält nicht lange." Unten lösten die Zwei den Kuss, Kimiko lächelte glücklich und Beide gingen dann Hand in Hand hinein und in die Mensa, um sich dort aufzuwärmen.

Das Knabbern mehr als nur genießend, nickte Rod einfach nur – sah den Beiden mit leicht verengten Augen nach, ehe er sie schloß und einfach nur den Farbigen hinter sich genoß. "Ja, hast recht, Bruce – lassen wir sie einfach. Er wird noch früh genug merken, was sie von ihm will – seinen Körper oder seine Herkunft. Mir isses egal, er kann ruhig probieren, bin ja nicht sein Kindermädchen. Laß uns wieder ins Bett, Hm, Großer ?" Rod strich ihm sanft über die Hüften und nickte auf das Bett – ein wenig wurmte es ihn schon, daß Hiro sich so abschleppen ließ, doch es war dessen Sache und solange er sie nicht in ihr gemeinsames Zimmer mitnahm, war es ihm eigentlich egal.

"Zu gern." raunte Bruce und ließ sich von Rod zum Bett schieben und legen. Er machte gleich die Beine breit und lockte ihn somit. Unten in der Mensa hockte Kimiko an einem Tisch und lächelte glücklich. Sie hatte es geschafft, es hatte lange gedauert, aber sie hatte sich Hiro geangelt. Der war an der Theke und holte zwei Milchkaffee und Kuchen für sie Beide. Innerlich tobte es regelrecht. Er hatte endlich nachgegeben, vielleicht war sie es ja wert, wenn sie es so lange versuchte. Er würde jedoch nicht den Fehler machen und ohne Kondom mit ihr zu schlafen, er war ja der lebende Beweis dafür, was passieren konnte. Lächelnd setzte er sich und reichte ihr die Tasse und den Kuchen hin. Sie nippte auch gleich am Kaffee und starrte ihn die ganze Zeit an. "Können wir nachher zu dir gehen ?" Fast unschuldig klang diese Frage, doch Hiro schüttelte den Kopf. "Mein Zimmer ist tabu, wenn dann zu dir oder woanders hin." Sie seufzte leise. "Schade...Ich hätte es gern mal gesehen...Du kannst aber gern zu mir kommen, meine Zimmergenossin ist eh kaum da." Sie kuckte ihn verführerisch an, es war ein Angebot. "Gern." erwiderte er und sie strahlte, dann widmete sie sich ihrem Kuchen und er auch.

Von all dem bekam Rodrigo jedoch nichts mit, da er sich mit einem verheißungsvollen Lächeln dem Angebot Bruce widmete – erst nach einer weiteren Weile, als es schon später Nachmitag war, ging er sich duschen und kam leise summend nach einigen Minuten wieder, um dem erschöpften Farbigen einen sanften Kuß auf die Lippen zu hauchen. "Schlaf dich erstmal aus ... du bist müde, mi semental. Falls du später noch Lust haben solltest, ich bin in meinem Zimmer, ich muß noch ein wenig lernen – leider, aber was will man machen." Dann löste er sich und zog seine Klamotten wieder an, sperrte die Türe auf und verließ das Zimmer Bruce – machte sich auf den Weg in sein Zimmer und summte dabei leise, während er hoffte, daß Hiro sich an ihre Abmachung halten würde und das kleine Frauenzimmer nicht mit in ihr Zimmer nahm.

Der befand sich im Zimmer des Frauenzimmers und sah sich etwas um, während sie hektisch versuchte, ein paar Sachen vom Bett zu räumen. An den Wänden hingen Poster vom Musicaltänzern. Hiro kannte sie alle, alle waren herausragend und er wollte einer von ihnen werden. Sein Blick streifte weiter zu den Regal, auf dem ein Nilpferd im Tütü saß. Er kannte es aus einem Zeichentrickfilm, den er als Kind mal gesehen hatte. "Das ist mein Glücksbringer." warf Kimi ihm kurz zu und verschwand mit einem Stapel Wäsche im Badezimmer. Der Weißhäutige hatte immer gedacht, Jungs wären schlampig, aber die Mädchen toppten das ziemlich, selbst bei Bruce sah es ordentlicher aus. Als sie wiederkam, hatte sie ihre Bluse ein Stück aufgeknöpft, so daß man ein wenig mehr sehen konnte. Kimi schmiegte sich gleich an ihn heran und küsste ihm die freiliegende Schulter. "Bitte, Hiro...Ich hab solang gewartet, ich sehne mich nach dir... Bitte." wisperte sie und strich zu seinem Schritt herab. Für ihn war es das erste Mal mit einem Mädchen, so anders konnte es nicht sein, er war neugierig und so. "Aber nur mit Kondom." Kimi sah zu ihm auf, nickte dann aber, besser als gar nicht, dachte sie wohl und zog ihn mit zum Bett. Kazuhiro würde jetzt eine neue Erfahrung machen.

Eine Erfahrung, die Rod schon zur Genüge hinter sich hatte – und als nicht erwähnenswert empfand. Mittlerweile saß er auf seinem Bett und paukte Mathe ... erledigte dabei auch gleich die Hausaufgaben und als er endlich fertig war, legte er die Sachen auf die Seite und seufzte leise. Ein kurzer Blick auf die Uhr genügte, daß sein Magen aufknurrte – es war Zeit für das Abendessen und der junge Spanier war schon darauf gespannt, ob Hiro dort auftauchen würde und wenn ja, wie er wohl aussehen würde. Allein schon der Gedanke ließ ihn leise schmunzeln – dann stand er auf und zog seine Stiefel an, sperrte ihr Zimmer hinter sich zu und machte sich auf den Weg in die Mensa, vielleicht konnte er ja ein wenig bei Klaus sitzen, denn Bruce würde sicherlich nicht kommen, da dieser viel zu fertig war.

Kazuhiro und Kimiko zogen sich nun auch wieder an, es war Zeit für das Abendessen und sie durften hier auch nicht erwischt werden. Sie strahlte nur so und küsste ihn sacht. "Es war so schön... wie ein Traum." So kam es Hiro auch vor, es war merkwürdig gewesen. Warm wie immer, aber es war feucht und nicht so eng, wie es bei Männern war. Ihr Körper war zierlicher und weicher, es war alles anderes, wie sie sich bewegte, ihre kleinen Brüste, die Lippen, der Duft und die Laute. Ob es ihm wirklich gefiel, vermochte er nicht zu sagen, aber er war erregt gewesen und war gekommen und das nicht nur einmal. Beide machten sich nun auf den Weg in die Mensa. Dort, wo Klaus schon war und jetzt zu Rod herüberwinkte, er hatte den Tisch freigehalten, es war einer für vier Leute.

Fast sofort huschte ein schon fast raubtierhaftes Lächeln über die Lippen Rods und er nahm sein Tablett und ging gleich zu dem Blonden - setzte sich direkt neben ihn und küßte ihn hart, sobald er das Tablett abgestellt hatte. "Danke dir, mi semental, daß du mir den Platz freigehalten hast ..." Seine Stimme war ein wenig rauh und er lächelte erwartungsvoll an die Lippen des Größeren – dann biß er ihn sacht in den Hals und löste sich wieder, begann zu essen und fragte ihn zwischendurch. "Und wie war dein Tag so ? Was geangelt ?"

"Ne...musste pauken, weißt ja, ich bin nicht so gut." brummte Klaus und seufzte. Er lächelte Rod dann aber an. "Und du ?... Bruce, ne ? Wenn nicht, wäre er nämlich hier." kombinierte er nun gerissen und biss dann in sein Brötchen.

Leise lachend, belegte auch der Schwarzhaarige sein Brötchen – genoß einige herzhafte Bissen und nickte, ehe er ihm antwortete. "Jap – er hatte schon gelernt, deshalb habe ich mir ihn gekrallt. Zwischenprüfungen sind ätzend – aber die Prüfungen am Jahresende sind das Schlimmste. Keiner hat mehr Zeit für ein wenig Entspannung, ich war halb am Ausrasten, weil Niemand mehr wollte. Zum Glück hast du wenigstens mal für ein oder zweimal dazwischen Zeit, Klaus ...." Nur mit einem schalen Beigeschmack erinnerte Rod sich zurück – an seine schon fast gefährliche Gereiztheit und auch daran, wie diese letztlich ihr Ende gefunden hatte.

Und der dem ein Ende gesetzt hatte, betrat nun die Mensa. Kimi klebte ihm am Arm und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Klaus fiel bei dem Anblick das Brötchen aus der Hand, so daß es mit einem leisen Laut auf dem Teller aufschlug. "Kneif mich mal, Rod." wispernd, sah er zu, wie Kimi den Weißhäutigen zur Essenausgabe manövrierte. Hin und wieder warf sie einen Blick auf andere Mädchen, die scharf auf Hiro gewesen waren, und zeigte somit 'Er gehört jetzt mir. '.

Fast sofort folgte der Spanier der Aufforderung und biß Klaus leicht in den Nacken – nickte, als dieser zusammenzuckte und lehnte sich wieder an die Lehne der Bank und ließ die Fingerspitzen sanft über den Rücken des Blonden streicheln. "Du siehst richtig, mi semental – sie hat sich ihn gekrallt. Wie ein Tintenfisch sämtliche Tentakel um ihn rumgewickelt. Bin ja mal gespannt, wie lange das hält ... und ob Hiro einen Fehler macht. Nun ja, seine Sache." Dieses Kletten und Klammern der jungen Japanerin war etwas, das Rod die Galle hochtrieb – wenn man sich seines Partners sicher war, weil einen tiefe, gegenseitige Gefühle banden, dann war so ein lächerliches, eifersüchtiges Verhalten nicht nötig, etwas, das es in seiner Familie in dieser Weise, wie es die Japanerin zeigte, auch nicht gab.

"Hätte ich echt nie gedacht, daß er sowas macht. Aber die hat ihm ja auch keine Ruhe gegönnt. Ich hoffe mal, er macht kein Fehler." Klaus lächelte, als Hiro zu ihnen herübersah. Auch er lächelte ihm zu, wurde dann aber mit einem Ruck weitergezogen und zu einem lauschigen Zweiertisch am Fenster geschleift. "Mal sehen, wie lang er das mitmacht."

Rod nickte nur – seine Augen hatten sich ein wenig bei dem Verhalten verengt, doch dann sah er wieder zu dem Blonden und lächelte unwillkürlich auf. "Wenigstens bei dir kann ich mir sicher sein, daß du dir nicht so eine anlachst ... ich würde dich vermissen, mi semental, du bist viel zu schade für eine puta. Hast du Lust, nachher ein wenig zu schmusen, Blonder ? Oder noch immer lernen, Hm ?"

Klaus rieb sich verlegen den Nacken. "Ein Bisschen lernen noch...Vielleicht kannst mir helfen ?" Sein Blick sagte Bitte, Bitte, Bitte und glich dem eines Welpen. Hiro hingegen unterhielt sich ein wenig mit Kimi in Japanisch und sah hin und wieder zu seinen Freunden. Wie er Rod kannte, würde er bald mit Klaus abzischen und sie sich dann vergnügen. Ein Schnippen ließ ihn wieder zu Kimi sehen und schon steckte sie ihm eine Weintraube in den Mund. Er hatte sich überrumpeln lassen und seufzte. "Komm, lass uns gehen, mir wird übel, wenn ich sehe, wie sie Hiro um den Finger wickelt." Klaus war entschlossen und stand auch gleich auf.

Ein kurzes "Frag mal ..." wispernd, das allerdings nur von Klaus gehört werden konnte, stand auch der junge Spanier auf – nahm sein Tablett und folgte dem Blonden, jedoch nicht, ohne Hiro noch einen Blick zuzuwerfen. Rod hatte immer gedacht, daß der Weiße mehr Stolz besitzen würde – doch scheinbar hatte Kimi, was ihm oder einen anderen Mann fehlte und es genügte, um Hiros Stolz zum Schmelzen zu bringen. Doch dann dachte Rod nicht mehr weiter darüber nach und folgte seinem Freund – sperrte schließlich dessen Zimmertüre hinter ihnen zu, als sie eingetreten waren, um nun zu dem Blonden zu kommen und ihn leidenschaftlich zu küssen. Er würde sein Versprechen halten und Klaus beim Lernen helfen – doch sie wußten Beide, daß dies viel besser ging, wenn Rod sich abreagiert hatte.

Nach dem Essen verabschiedete sich Hiro von Kimi, er musste noch lernen und so trennten sich die Wege und der Japaner verschwand ins Zimmer. Dort duschte er ausgiebig und zischte leicht bei den Kratzern auf seinem Rücken. Kimi hatte verdammt lange Nägel gehabt und sich bei ihm eingekrallt. Nach der Dusche schlüpfte er in eine Jogginghose und ein Sweatshirt und fing dann an, zu lernen. Er hatte heute Einiges nachzuholen, was ihm auch nicht leicht fiel, weil seine Gedanken um Kimiko und die Reaktionen seiner Freunde drehten.

Nachdem sich Rod und Klaus ein wenig abreagiert hatten, stürzten sie sich mit Feuereifer auf das Lernen, damit sie damit fertig wurden ... Beide wollten den Sonntag nicht damit verbringen, sondern mit weitaus schöneren Dingen und so ging das Lernen mehr als nur zügig voran und gegen neun Abends waren sie endlich fertig. Mit einem zärtlichen Kuß und dem Versprechen, vormittags zu ihm zu kommen, verabschiedete sich der junge Spanier von dem Anderen – ging wieder zurück in sein Zimmer und war in Gedanken noch bei dem Stoff, als er die Türe auf- und hinter sich zusperre. Erst, als er die Stiefel auszog, bemerkte er Hiro beim Lernen – nickte kurz und ging weiter bis ins Bad, zog sich aus und duschte kurz, um dann nackt und sich trocknend wieder in das Zimmer rauszukommen und sich auf sein Bett zu setzen. "Und ? Wie wars ... daß du es mit ihr getan hast, sieht man dir an ....." Seine Worte waren nicht gehässig – eher von verhaltener, weil leicht desinteressierter Neugier.

"Ungewohnt." erwiderte Hiro knapp und legte seinen Stift beiseite, dann klappte er das Buch und sein Heft zu und machte Schluss für heute. "Das interessiert dich doch nicht etwa wirklich, oder ?" Er drehte sich um und sah Rod offen an. Seine Worte waren ruhig gewesen, er wollte Rod nicht reizen. "Hast du noch was von dem Kräuterzeug ?"

Nun doch ein wenig verblüfft, sah der Spanier zu ihm auf – nahm wortlos das Fläschchen aus dem Nachtkästchen und kam zu ihm, setzte sich neben ihn und hielt es ihm hin. "Hier – hast du dich gerissen oder gezerrt beim Tanzen ?" Rod war skeptisch – einerseits, daß Hiro ruhig blieb, doch eher, weil ihn dieser um etwas bat.

"Nein, was anderes." wisperte Kazuhiro, es war ihm sichtlich peinlich. "Sie hat ziemlich lange und harte Fingernägel....Könntest du vielleicht ?" Er drehte sich herum und zog sein Sweatshirt aus. So entblößte er seinen Rücken und zeigte die tiefen Kratzer. Sein Haar nahm er nach vorne, so war es nicht im Weg.

Leise fluchend, zog Rod die Brauen tief in die Augen ... dann nickte er nur und setzte sich so, daß er gut an den Rücken des Anderen konnte und öffnete das Fläschchen, nahm ein Papiertaschentuch von der Seite und begann damit, behutsam den Kräuteralkohol auf die tiefen Kratzer aufzutragen. "Verdammt, Hiro ... das sieht mehr als nur schlecht aus. Nimm das nächste Mal ihre Hände und halte sie ihr über den Kopf – so kannst du ihr mehr Halt geben und gleichzeitig sowas wie das hier vermeiden. Verdammt, das sieht so schlimm aus wie bei einem Luchs oder einer anderen Raubkatze." Rod bemühte sich, besonders behutsam zu sein – die Kratzer waren tief und gerade bei der weicheren, hellen Haut des Albinos stachen sie noch stärker heraus, als sie es so oder so getan hätten. Erst, als er fertig war, koste er unbewußt und behutsam durch das längere Haar – seufzte leise und nickte nach einer Weile, ehe er wieder leise zu ihm wisperte. "Liebst du sie ?"

Schweigend hatte Hiro die Behandlung hingenommen, auch wenn es tierisch brannte, bei der Frage drehte er sich zu Rod um und musterte ihn. Er hätte solch eine Frage nicht wirklich von ihm erwartet. "Ich weiß nicht. ...Ich bin gerade dabei, es herauszufinden. Sie ist sehr nett und hat sich sehr um mich bemüht, ich... ich weiß nicht." Man sah, wie unsicher er war, er wusste es nicht und wusste auch nicht, warum er sich auf sie eingelassen hatte. Aber er hatte es getan, also musste etwas da sein.

Rod betrachtete ihn lange und ernst, auch wenn er ruhig war ... dann nickte er langsam und stand auf, holte aus seinem Nachtkästchen den Geldbeutel und daraus eine kleine Fotografie, die er nun mitnahm und sie Hiro gab. Dann legte er sich wieder in sein Bett und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf – sah zur Decke und nur langsam entspannte er auch seine Züge, als er wieder leise zu dem Weißen sprach. "Das sind meine Eltern ... sieh dir die Augen meiner Mutter an, Hiro. Wenn deine Flamme dich ebenso ansieht und du ihre Gefühle erwiderst, nimm sie dir und heirate sie. Sind ihre Augen aber anders, paß auf und nimm immer ein Kondom, man kann nie wissen. Wenn sie dich so sehr mag, daß sie sich sicher sein kann, daß du ihr treu bist, dann ist es nicht nötig, so zu klammern, wie sie es tut. Mag sein, daß ich nur eine andere Kultur gewohnt bin – und das bei Japanerinnen üblich ist. Achte trotzdem immer auf ihre Augen – mit ihnen kann sie nicht lügen, mit den Worten oder dem Körper schon."

Das Foto betrachtete Hiro sich ganz genau. Rodrigos Vater sah umwerfend aus, größer und breiter als Rod, doch ähnlich. Die Mutter betrachtete er sich auch, ein stolze, wunderschöne Frau und die Augen waren wirklich voller Liebe. Ein Lächeln huschte über die hellen Lippen, als er den kleinen Bauch sah, sie war wohl gerade schwanger. Mit einem Nicken stand Hiro auf, kam zum Bett Rods und neigte sich über ihn. "Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen...Ich danke dir, Rod." Er legte ihm das Foto auf die nackte Brust und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Danke." Erneut wispernd, zog er sich dann zurück und ging zu seinem Bett. Er war müde vom Tag, vom Sex mit Kimi und vom Lernen.

"Gern geschehen ...." Rod hatte diesen sachten Kuß nur leicht erwidert und als Hiro das Licht ausmachte, leckte sich der junge Spanier ungesehen über die Lippen ... dieser leichte Kuß beschäftigte ihn mehr, als er gedacht hatte, doch dann legte er das Foto auf die Seite und schloß die Augen. Es war müßig, darüber zu grübeln, was hätte sein können – und so vergrub er die Gedanken wieder und schlief langsam ein, dabei auf den leisen Atem des Anderen achtend.

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