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”Obsidian Butterfly” 06
 

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Gut eineinhalb Tage später rollte Farin die Decken aus, während Kiros sich um das Feuer kümmerte. Sie kamen bald an, und der Dunkelelf wurde langsam unruhig. Und sein Unwohlsein wurde stärker, er fühlte etwas, das ihm aus Instinkt heraus Angst machte, und bebte einen Moment. "Kiros ... da ist etwas ..." hauchte er, und kam ängstlich zu seinem Gefährten. Er hatte plötzlich große Angst und suchte die Nähe des Rotblonden.

Auch dieser fühlte, wie seine kampferprobten Instinkte ansprangen und stand auf, legte sein Cape ab und zog das lange Schwert aus seiner Rückenscheide, ehe er Farin leicht hinter sich schob und die Augen verengte. Nun konnte er hören, was er zuvor noch gefühlt hatte: Die Hufe von Pferden, und nur wenige Momente später kamen schon zwei Hengste mit Reitern in Sicht, die kurz vor ihrem Lager hielten. Erik nickte, als er den älteren Söldner kampfbereit dastehen sah - es sprach für den Söldner, und so sprach er ihn respektvoll an. "Kiros, der Tiger ? Wir kommen im Auftrag unserer Herren Onderon und Tark, um dich und deinen Schützling zur Burg zu geleiten." Der Rotblonde musterte einen Moment lang abschätzend die beiden Reiter - der eine war ein junger, sichtbar gut ausgebildeter Krieger, der Andere leicht verhüllt und schlanker, wenngleich ebenso gefährlich. Doch es war kein Mensch ... das sagte ihm das leichte Beben Farins, der sich schutzsuchend an ihn preßte. "Ja, der bin ich - aber woher weiß ich, daß ihr die Boten seid, für die ihr euch ausgebt ?!"

Farin spürte die Magie, die von dem Maskierten ausging, und hatte schreckliche Angst vor ihm. Er wusste, daß dies der Dunkelelf war und es bestätigte sich, als Auron die Maske abnahm, und leise sprach. "Weil nur Onderon und Tark meine Treue haben." Ihm war gleich klar, daß Kiros den jungen Elfen beschützte, und Auron stieg geschmeidig vom Pferd und seine Augen verengten sich. "Ich möchte ihn näher betrachten."

Doch auch Kiros Augen verengten sich, als der Dunkelelf dies einfach forderte und er senkte sein Schwert für einen Moment in dessen Richtung, ehe er es in einer geschmeidigen Bewegung zurück in die Rückenscheide steckte. "Damit habt ihr beide mir bestätigt, daß ihr von euren Herren geschickt wurdet - doch es gibt dir nicht das Recht, etwas zu fordern, Elf. Wenn Farin es wünscht, kannst du ihn sehen ... doch wenn er es nicht will, dann ist es seine Entscheidung !" Noch ehe der Dunkelelf etwas erwidern konnte, neigte sich Kiros zu seinem bebenden Gefährten und holte ihn langsam vor, umschlang ihn schützend mit seinen Armen und knurrte kurz zu den beiden Reitern, ehe er Farin leise fragte. "Erlaubst du es ihm ?"

Farin brauchte einen Augenblick, doch dann nickte er und drehte sich so, daß Auron ihn besser sehen konnte. Jedoch wagte er nicht, ihm in die Augen zu sehen, und bebte noch immer leicht. Auron hingegen musterte den Kleineren und nickte kurz "Ich tue dir nichts, Kind." Auron selbst war auch noch jung, aber nicht so jung ... und der Silberhaarige zählte vielleicht gerade mal 18 Sommer.

Bei den Worten schnaubte Kiros leise, denn er konnte fühlen, wie Farin leicht zusammenzuckte. "Hey - Farin ist zwar noch jung, doch ein Kind durfte er niemals sein ! Sei gefälligst ein wenig höflicher zu ihm ... er ist verdammt nochmal kein Sklave mehr, und auch nicht einer der frischgeschlüpften Bücklinge eurer Städte ! Also benimm dich gefälligst nicht so herablassend wie eine eurer Weiber, sondern behandle ihn so, wie er es verdient !" Die Worte bestätigten nur das, was Erik sich so oder so schon dachte und er kam näher, um Auron kurz und verdeckt am Unterarm zu berühren und ihn so an ihr Gespräch zu erinnern, das sie auf dem Weg hierher geführt hatten. Denn es war offensichtlich, daß Kiros viel für den jungen Elfen empfand - und noch offensichtlicher, daß diese Gefühle erwidert wurden und der junge Dunkelelf mehr als nur schlechte Erfahrungen mit Männern hatte, die hart und herablassend waren.

Die Reaktion war für Auron überraschend gewesen, und er brauchte einen Moment, um sich soweit zu fassen, daß er ruhig antwortete. Einen Moment um nachdenken, dann sprach er ein leises "Verzeiht. Anerzogenes lässt sich so schwer ablegen - ich wollte dich nicht kränken, Jüngling." So hatte er sich hoffentlich besser ausgedrückt, und Farin beruhigte sich nach den Worten ein wenig. Von Kiros hatte er schon über die Sitten der Dunkelelfen gehört, und er war irgendwie froh, daß er nicht dort aufgewachsen war, auch wenn er lieber auch nicht seine Kindheit so verbracht hätte, wie er es durch die Sklaverei getan hatte.

Erneut zeigte die Reaktion des älteren Söldners, was sich Erik schon gedacht hatte - denn dieser entspannte sich ein wenig, so wie auch der Dunkelelf, und so nickte er und trat einen Schritt vor, da der Dunkelelf sich zwar etwas lockerte, doch noch immer nicht sprach. "Wie ich schon sagte, wir kommen im Auftrag unserer Herren ... wir sind hier, um euch beide in die Burg zu geleiten. Es ist nicht nötig, weiterhin kampfbereit zu sein, Kiros - wenn wir euch hätten verletzen oder töten wollen, dann hätten wir uns bestimmt nicht offen gezeigt." Das brachte Kiros dazu, leise zu schnauben, doch er entspannte sich sichtbar und musterte die beiden Neuankömmlinge offen. "Ist gut, Kleiner ... setzen wir uns wieder ans Feuer, so kann man besser reden."

Aron nickte und Farin löste sich, setzte sich dann aber wieder dicht zu Kiros, um von da aus seinen Artgenossen zu mustern. Was ihn wohl am Meisten ängstigte, war die Magie, die er in ihm fühlte. Sie war stark und dunkel, wie die Schatten um sie herum. "Was für Magie ist das ?" fragte er leise, und bebte leicht. "Schattenmagie. Fast jeder unserer Gattung beherrscht ein wenig Magie, mal stärker und mal weniger stark." erklärte Auron und versuchte, einen ruhigen Ton anzuschlagen. Er war froh, daß der Junge endlich die Zähne auseinanderbekam.

Auch Erik und Auron hatten sich gesetzt, und Kiros schlang seinen Arm beschützend um seinen Gefährten. "Das ist auch der Grund, weshalb meine Rüstung und meine Waffen gegen Magie geschützt wurden - auf die Weise erlebe ich keine bösen Überraschungen. Du kannst mit der Schattenmagie umgehen, nicht wahr ? Wie heißt ihr eigentlich ? Meinen Namen kennt ihr ja schon ... und das ist mein Gefährte Farin." Erik nickte und schalt sich selbst einen Narren, daß er nicht eher daran gedacht hatte, sie vorzustellen. "Ich heiße Erik, und das ist Auron - er ... er ist ebenfalls mein Gefährte." Als er das sagte, sah man Erik nur zu gut an, daß er ein wenig irritiert war ... denn irgendwie hatten sie hier fast die gleiche Situation.

So konnte man es nennen, und gerade aus dem Grund taute Farin noch ein wenig mehr auf und bebte nicht mehr so. "Ich bin Schattenmeister, und habe auch meine Feuermagie verbessert. Welche in deinem Gefährten schlummert, muss man noch sehen." Um Farin kurz zu zeigen, wie das Feuer ging, ließ Auron eine Flamme in seiner Hand erwachen, und diese schwebte nun in das Lagerfeuer, um es noch mehr zu entfachen.

Als er das sah, verengte Kiros seine Augen und man sah ihm ganz genau an, daß er aus dem kleinen Beispiel viel herauslesen konnte. Er wußte, daß die Schattenmagie an sich relativ leicht für einen Dunkelelf zu erlernen war, doch daß der Elf ihm gegenüber schon die Meisterschaft erlangt hatte, war sehr ungewöhnlich. Auch die Feuermagie war es - und daß Auron sie schon so gut beherrschte. "Du bist wirklich sehr gut, Auron ... zwei verschiedene Magiearten, und eine davon sehr selten und schon sehr stark. Die andere Magie sogar meisterhaft ausgebildet - das ist ungewöhnlich für einen Elfen, der noch so jung ist. Ich dachte immer, die Meister wären alte Knacker, Hm ?"

"Tark hat mich dazu angehalten, die Feuermagie weiter zu verbessern. Und Schattenmeister bin ich schon eine Zeitlang - man muss sich etwas einfallen lassen, wenn man von Menschen gejagt wird." Der Ruf der Dunkelelfen war allgemein sehr schlecht und man versuchte sie, wo es ging, zu töten. "Leider geriet ich dank der Magier ein paar Mal in Gefangenschaft ... ich bin ehrlich gesagt verblüfft, daß Menschen an ein Elfenkind gelangten. Farin ist schon von klein auf bei Menschen gewesen, nicht wahr ?" Aron sprach Farin damit an, und der Silberhaarige nickte. "Ja, das bin ich - ich weiß auch nichts über meine Rasse. Bis auf das, was Kiros erzählte ... und was er erzählt, erschreckt mich."

Ohne etwas zu sagen, zog Kiros seinen schlanken Liebsten ein wenig enger an sich und als dieser seine Finger leicht in die Rüstung krallte, handelte er einfach und hob ihn hoch, setzte ihn quer auf seinen Schoß und hielt ihn beschützend und sicher in seinen Armen. Eine Geste, die Erik erneut irritierte und so fragte er hörbar verwundert. "Wieso tust du das ? Ich dachte, gerade ihr Söldner haßt die Dunkelelfen wie die Pest." Kiros knurrte nur und hauchte einen sanften Kuß auf die Stirn Farins, ehe er Erik musterte und schließlich nickte. "Das stimmt auch - jedenfalls bei den meisten Söldnern. Ich aber gebe nichts auf Vorurteile, und Farin verteidige ich mit meinem Leben."

"Das sieht man, Farin fühlt sich absolut sicher bei dir. Und ich wette, er würde versuchen, dich vor mir zu beschützen, wenn ich dich angreifen wollen würde." Langsam dämmerte es Auron, was der Junge durchgemacht haben musste, wenn er sich so sehr an Kiros hängte. Er liebte den Söldner, das sah man ihm an. "Ihr kommt wegen Farin zu Onderon und Tark, nicht wahr ? Damit er von mir lernt."

Kiros nickte nur und für einen Moment verfinsterte sich sein Gesicht, ehe es wieder verging und er leise seufzte. "Natürlich. Glaubst du wirklich, ich würde in die Nähe eines Folterers kommen, den ich selbst verletzte, wenn es nicht wirklich nötig wäre ? Aber für Farin ist es wichtig, daß er einen anderen Dunkelelfen sieht und von ihm lernt, denn er kennt euch nicht. Möchtest du es ihm erzählen, mein Hübscher ? Es ist vielleicht besser." Bei den letzten Worten blickte der Rotblonde wieder zu dem schlanken Tänzer in seinen Armen, der sich noch immer eng an ihn herankuschelte.

"Bitte erzähl." bat Auron und versuchte, weiter ruhiger zu sein. Er zapfte die Ruhe von Erik, der neben ihm saß ... und der Anblick des jungen Elfen, der sich so sicher bei Kiros fühlte, war auch irgendwie beruhigend. Und diese ruhigen Worte sorgten dafür, daß Farin auch erzählen wollte. "Ich weiß nicht, wie genau ich dahinkam. Ich war dort, seit ich denken kann, und wurde mit einem Blutvertrag gebunden. Ohne meine Zustimmung, weil ich noch zu klein war. Man bildete mich als Tänzer und Lustknabe aus, und der Gastwirt hat sehr viel Geld mit mir verdient. Und dann kam Kiros und buchte mich für zwei Nächte - er war der Erste, der mich nicht demütigte, und mir sogar zu essen gab." Von Kiros Vorliebe erzählte er nichts, denn es war etwas, das die zwei nichts anging. "Er fand Gefallen an mir und kaufte mich frei, worüber ich sehr glücklich war ... und bei der ersten Möglichkeit ließ er den Vertrag lösen." Das war soweit alles, und Auron verengte die Augen. "Und von wem wusstet ihr, daß ich bei Onderon lebe ?" Er wollte das doch gern genauer wissen. "Von dem Kommandanten der Skorpione, der einen Rekruten von euren Herren freikaufte." Farin antwortete brav und Auron nickte, dar er sich an den kleinen Vorfall erinnerte.

Das tat auch Erik - und er bemerkte das nur minimal sichtbare Lächeln auf den Lippen Kiros, ehe es verschwand. "Du kennst den Kommandanten, nicht wahr, Kiros ?" Dieser hob überrascht eine Braue und nickte dann, da die Frage ihm bestätigte, daß dieser junge Mann nicht nur ein guter Kämpfer war, sondern auch in anderen Bereichen ausgebildet wurden. "Ja, das stimmt - ich kenne Koron noch von früher her und er erzählte mir von Auron, als er Farin sah. Und das wiederum läßt mich wundern ... wie kommt es, daß ein Dunkelelf einem Sklavenhändler und dessem Folterer dient ? Du weißt nun von Farins Geschichte, Auron - doch er hat bisher keine Informationen von dir und weiß nicht, ob er dir wirklich vertrauen kann, daß du ihn nicht an eine der Dunkelelfenstädte als Sklave verkaufst." Auch wenn die Stimme Kiros sehr ruhig war, so konnte man doch hören, daß er das niemals zulassen würde.

"Ich verstehe deine Bedenken. Ich denke, du wirst sie nicht mehr haben, wenn ich erzählt habe. Aber zuvor sollten wir vielleicht etwas essen ... ich bin gleich wieder da." Auron erhob sich, denn er hatte etwas in der Nähe gehört. Einen Moment später war er in den Schatten verschwunden und Farin kuckte etwas verblüfft. "Ist das diese Schattenmagie ?"

"Ist sie - und verdammt nützlich, einer der Gründe, weshalb die Herren ihn anwarben." Kiros nickte auf die Worte Eriks und lächelte zu seinem Liebsten herab, streichelte ihm die weichen, silbernen Haare zurück und küßte ihn kurz auf die Lippen. "Mal sehen, ob auch du Magie beherrschen kannst, mein Hübscher - vielleicht nicht diese, aber vielleicht eine andere Art." Doch dann verstummte er wieder, als Auron zurückkehrte und ein Rehkitz auf den Schultern trug, es an der Seite ablegte und damit begann, große Fleischstücke abzuschneiden, die man über dem Feuer braten konnte.

"Ich bin sicher, daß Farin auch Magie beherrscht ... nur welche ist noch nicht erkennbar." Auron hatte gehört, was im Lager gesprochen worden war und reichte Erik das Fleisch, damit er es zum Braten fertigmachen konnte. "Und was mich betrifft - Onderon und Tark fanden mich in einem Käfig am Straßenrand. Sie nahmen mich mit, und banden mich erstmal mit einer Technik der Folterer. Jedoch ließen sie mir frei, zu entscheiden, ob ich für sie arbeiten möchte oder nicht. Erst sträubte ich mich ... doch ich sah, daß sie würdige Männer sind, und ich mich in ihre Dienste stellen konnte. Und sie gestatteten mir, einen Sohn zu zeugen, als sie eine unserer Frauen in ihrer Gefangenschaft hatten. Ich bin geächtet bei meinem Volk, also braucht ihr euch nicht sorgen, daß ich Farin dorthin verkaufe."

Das war wiederum etwas, das Kiros sichtbar verblüffte und er verengte einen Moment die Augen, ehe er kurz nickte. "Dann gratuliere ich dir, Auron - schon so jung einen Sohn zu haben, ist eine sehr große Ehre und daß deine Herren es dir gestatteten, zeigt, daß sie deinen Wert kennen." Es beruhigte den Rotblonden wirklich, das zu hören ... und da er Auron dabei in die ausnahmsweise unverhüllten Augen geblickt hatte, sah er auch, daß dieser die Wahrheit sagte. "Siehst du, mein Hübscher ? Du brauchst keine Angst zu haben, er ist seinen Herren wirklich treu."

Farin nickte, und man sah ihn die Erleichterung regelrecht an, da er sich deutlich entspannte. Unbewusst neigte er sich vor und drehte die Spieße mit dem Fleisch, die schon einige Momente über dem Feuer brutzelten. "Darf ich fragen ... euer Herr Tark, er hat bestimmt Groll auf Kiros. Er wird ihm doch nichts tun, oder ?" Das wollte er nun wissen, denn er sorgte sich um Kiros, so wie der sich um ihn sorgte.

"Nun ... sicherlich hat der Herr Tark einen mehr als nur berechtigten Groll auf Kiros - schließlich gilt für einen Folterer der Zucht die Makellosigkeit seines Körpers sehr viel. Aber vor all dem kommt seine Treue zu seinem Gefährten und dazu gehört auch, daß Tark dafür sorgt, daß er so viel Nutzen wie möglich aus dieser Situation zieht." Erik antwortete so nüchtern, wie er es gewohnt war - doch er merkte schnell, daß Kiros noch ein wenig mehr erwartete und haderte kurz mit sich, ehe er nickte und ihm mit allen Informationen antwortete. "Also gut - auch wenn der Herr Tark dir noch immer zürnt, Kiros, so weiß er doch, daß der Herr Onderon für seine Wachen einen neuen Hauptmann brauchen kann, da der vorige Hauptmann getötet und noch kein Neuer gefunden wurde. Und natürlich möchten sie beide Farin bei sich behalten und ausbilden, damit sie ihren Nutzen daraus ziehen können ... gerade Herr Tark mag es gerne, wenn Auron ihm bei den Folterungen hilft und vielleicht ist auch Farin dafür geeignet. Und die Magie, die in deinem Schätzchen schlummert, interessiert ihn natürlich besonders. Ich denke, die Herren wollen euch - und ich empfehle es, sie sind gute Herren für Krieger und solche, die nicht zimperlich sind."

"So ist es." warf Auron noch ein, und Farin musterte die beiden einen Moment. Er glaubte ihnen irgendwie. "Ich denke, wir können ihnen wirklich vertrauen ... meinst du nicht auch ?" Er blickte zu Kiros auf, und lächelte einen Moment. "Wenn sie einen Hauptmann suchen, vielleicht ist es ja was für dich."

Das war schon eher etwas, das nach dem Geschmack des Rotblonden war und für einen Moment stahl sich ein hartes Lächeln auf seine Lippen. "Das wäre es in der Tat - doch ich greife ungern vor, wenn ich meine Geldgeber nicht kenne. Ich danke euch jedenfalls für eure Ehrlichkeit ... es hilft sehr viel, wenn man mit offenen Karten spielt, schließlich haben auch wir nichts zu verbergen. Und wenn du denkst, wir können ihnen vertrauen, dann vertraue ich dir und tue es auch, solange mir nichts Gegenteiliges bewiesen ist." Kiros gab so seine Einwilligkeit und damit war dieses Thema für ihn gegessen, so daß sie sich nun ihrem Abendessen widmen konnten. "Danke für das Fleisch - wir haben die letzten Tage nur Hase oder Vorräte gehabt."

Für sie alle war das Thema wohl abgeschlossen, und Auron lächelte sogar kurz. "Wir haben auch auf dem Weg hierher nicht wirklich was Vernünftiges gegessen. Das Reh kam da gelegen, und es ist genug für uns alle. Farin muss mehr essen, er hat Defizite." Farin war zu klein für sein Alter, und das lag wohl an einer Mangelernährung. "Ich hab schon viel aufgeholt."

"Das hat er wirklich - als ich ihn vor einigen Monaten traf, sah man noch seine Rippen. Ich achte sehr darauf, daß er genug ißt ... doch er muß es langsam aufbauen, damit es seinen Körper nicht überfordert." Kiros war wichtig, daß Auron wußte, daß er gerade das nicht vernachlässigte - doch auch er ging wie Farin nicht auf ihre besonderen Vorlieben ein. Stattdessen nahm der Söldner ein kleineres Stück Rehfleisch vom Feuer, das schon durch war und bot es Farin an, der noch immer auf seinem Schoß saß. Sie konnten zwar nicht das tun, was ihnen gefiel ... doch ein wenig konnten sie es doch auskosten, zusammen zu essen.

Farin nahm es an und fing gleich an, zu essen. Es war ein wenig ungewohnt in der Gegenwart der Fremden, aber er gewöhnte sich bestimmt noch daran und war froh, als sie nach einigen Minuten alle zusammen aßen und ein wenig redeten.

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