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”My (not so) fake boyfriend” 02
 

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Etwa drei Monate später ...

 

Connor grinste kurz, als er den Türsteher der Disco grüßte, in der Cornelius arbeitete. In der vergangenen Zeit hatte er sich mit ihm angefreundet, da sie beide bei den Marines gewesen waren und lehnte neben ihn an der Mauer, da er Cornelius abholen wollte. "Hi, Shorty - wie gehts, viel los ?" Es war kurz vor Schluß und es standen keine Kunden mehr an, so daß sie ein wenig reden konnten. Wie immer, redeten sie sich mit ihren Marine-Spitznamen an - und wie immer, waren diese Spitznamen entweder voll zutreffend oder das genaue Gegenteil. Bei dem Türsteher war es das Gegenteil, da er sogar noch ein klein wenig größer als Connor war ... doch der Blonde war breiter, und so paßte sein eigener Spitzname ganz gut.

„Ah, Tank ... heute ist alles klar, aber du weißt ja, unter der Woche ist es nicht so schräg wie am Wochenende. Obwohl die Gegend ja eher schräg ist, und ich bin echt froh, daß du Cor heimbringst. Ich denke, er wird etwas gestreßt sein - es kam heute noch ein neuer Frischling, der hier tanzen will.“ Letzteres flüsterte Shorty, denn es mußte nicht jeder wissen. „Ich hoffe, er wird nicht genommen, der andere Frischling wird sich mit dem beißen.“ Er meinte den, der den Teil der Schichten von Cornelius übernommen hatte ... er war arrogant, und trotzdem kam er nicht an Cornelius heran. Zumindest fand das der Türsteher, und einige Andere, die hier arbeiteten, so.

"Ehrlich ? Ich verstehe die Leute nicht ... das ist doch kein Kleiderladen, in dem vier mal im Jahr die Auslage gewechselt wird. Ich hoffe nur, daß Cornelius bald was besseres findet, damit er hier endlich rauskann. Nichts gegen dich, Shorty - aber wir treffen uns ja auch so, wenn wir zum Training gehen." Denn sie hatten eigentlich nur per Zufall gemerkt, daß sie in das gleiche Trainingsstudio gingen, und trainierten nun so oft es ging zusammen, und lernten noch andere ehemalige Soldaten in der Gegend kennen. "Und du weißt doch, daß ich ihn so oft es geht, abhole - mir gefällt die Gegend überhaupt nicht, auch wenn er sich wehren kann."

„Ich bleibe auch nicht mehr lange hier - ich hab einen besseren Club gefunden, wo ich etwas mehr Geld bekomme und die nehme mich mit Kußhand, obwohl ich ein Bouncer bin. Ich denke, daß der Boss von da auch schon alle Augen auf Cornelius geworfen hat.“ Shorty grinste sacht und horchte dann auf, als Cor aus der Seitengasse kam, wo die Angestellten rein- und rausgingen. „Hey, ihr zwei ... wenn Connor hier auch noch an der Tür steht, dann traut sich keiner mehr rein.“ Beide waren absolut Zucker und wenn man sie zusammen sah, mußte Cornelius schon ein Sabbern unterdrücken. Gerade, weil Connor schon wieder ein einfaches T-Shirt, die enge Jeans und Turnschuhe trug, war es mal wieder sehr sexy.

Als der schlanke Blauhaarige ums Eck kam, richtete Connor sich wieder auf und grinste, ehe er ihm antwortete. "Es kommt so oder so Niemand mehr und wenn einer käme, würde er doch Shorty anbaggern, hm ?" Dieser war ebenfalls schwul und genoß hin und wieder die Aufmerksamkeit der Klienten, auch wenn er dabei professionell blieb. "Ein rauer Tag ? Du siehst total fertig aus, Cornelius ... gut, daß ich da bin, wir gehen gemütlich, ja ?" Man sah dem schlanken Blauhaarigen an, wie fertig er war und Connor legte seinen Arm um dessen Schultern, um ihn sanft an sich zu ziehen und zu stützen.

Cor lehnte sich da gern an und genoß es wirklich, so beschützt zu werden ... und er fühlte sich auch gleich besser. „Ja, da war wieder ein Frischling ... ich komme schon mit dem Anderen nicht klar, und jetzt werden es zwei Zicken.“ murmelte er, und hatte Shorty noch eine ruhige Nacht gewünscht, als sie losgingen. Das Zusammenwohnen hatte sie zu guten Freunden gemacht, auch wenn es noch immer ZU verlockend war, Connor zu sehen ... aber Cor konnte sich zurückhalten, und quälte sich auch nicht. „Ich werde mir nun wirklich einen neuen Club suchen - ich konnte mich nur noch nicht entscheiden, weil mich einige haben wollen. Der Boss soll dann mit den zwei Hexen klarkommen, die haben sich jetzt nach dem ersten Treffen angefunkelt, als würden sie sich mit Augenblitzen töten wollen.“ Jetzt mußte er sich etwas aussprechen, und das konnte er bei Connor auch ... denn der hatte irgendwie die Ruhe, die es brauchte.

Und Connor gab ihm diese Ruhe gern, da er ihn sehr mochte. Über die vergangenen Monate hatten sie eine tiefe Freundschaft entwickelt und auch einige gemeinsame Hobbys entdeckt ... und immer, wenn es ihre Schichten erlaubten, verbrachten sie Zeit mit Computerspielen, sahen sich einen Film an oder redeten einfach nur, während die beiden nicht mehr ganz so kleinen Kater miteinander spielten. "Ehrlich ? Dein Boß ist ein Idiot, und das weißt du auch. Auch Shorty findet das - und wenn du gehst, geht er mit und sucht sich ebenfalls einen neuen Job bei deinem neuen Club, Bouncer werden ja überall gesucht. Ich bin auch froh darum ... denn er ist gut in seinem Job und du brauchst Jemanden, der dir dort die Ärsche vom Hals hält."

„Er muß sich mir nicht anpassen, ich werde mich wohl ihm anpassen, denn ...“ Während er sprach, holte Cor eine kleine schwarze Karte heraus, die eine schöne, silberne Schrift hatte. "Der Moon Club hat auch Interesse und Makani hatte mir heute erzählt, daß er nächste Woche weg ist, und da arbeitet. Ich hab zwar noch viele andere Karten, aber ich werde dahin gehen. Ich war bisher noch so unsicher, wo ich hingehen kann - aber ich hab eben durch Makani gehört, wie die Leute da miteinander umgehen.“ Der Blauhaarige lächelte nun verlegen, denn seine Entscheidungen dauerten meist etwas lang ... aber durch den Neuen heute und durch das Kündigen von Shorty, war er endlich soweit gewesen.

"Was - echt ?! Das ist doch spitze und ja, bei Shorty bist du am Besten aufgehoben." Connor freute sich für seinen Freund und grinste, drückte ihn kurz näher an sich und ließ dann wieder lockerer, als sie an der U-Bahn-Station ankamen. "Zum Glück brauchen wir nicht lange - die nächste U-Bahn kommt in fünf Minuten. Wo ist denn dieser andere Club ? Ist der näher oder weiter weg als der, in dem du noch arbeitest ?"

„Er ist näher an der Wohnung, und in einer besseren Gegend. Auch in der Nähe einer der Haltestellen von der U-Bahn hier, und ich werde wohl die Tage hingehen können, denn ich habe schon wieder etwas 'frei' ... weil der neueste Frischling ein paar Tage probetanzen darf.“ Und wahrscheinlich ließ er sich von dem Boss besteigen.  Er selbst hatte nie etwas mit dem Boss, auch wenn der ihn gern mal begrabschte ... aber Sex hatte er bisher nicht zugelassen, für ihn war nur der Job wichtig.

"Scheiße ... jep, Shorty erwähnte was, daß schon wieder ein junger Hüpfer kam. Aber ich bin ehrlich froh, daß dieser andere Club besser ist - und auch näher." Inzwischen waren sie unten an der U-Bahn angekommen und warteten, und Connor ließ seinen Arm um Cornelius, da ein wenig weiter weg einige Schläger standen und sie beäugten. Aber ein harter Blick des ehemaligen Soldaten genügte, daß sie sich woanders umsahen und er nickte kurz zu sich selbst, ehe er wieder sanft zu dem Blauhaarigen lächelte. "Kümmer dich nicht weiter um den Backfisch in deinem alten Club ... er wird schnell sehen, daß nicht alles Gold ist was glänzt, und du hast einen besseren Job, hm ?"

Cornelius schmiegte sich im Moment an Connor, denn so zeigte er, daß er ihm gehörte und blickte auch nicht zu den Schlägern, denn sie waren es nicht wert, angesehen zu werden. „Wenn er Pech hat, wird er pleite gehen ... die meisten Kunden verschwinden eh schon und ich glaube, die Treuen werden auch gehen. Ich hab noch immer Fans, die erst wieder da waren, nachdem ich wieder meine Schicht hatte. Und ja, der Job wird viel besser denke ich. Ich muß zugeben, ich war bisher noch nicht im Moon. Aber selbst ich hab genug Kontakte, die es wirklich loben und ich glaube, meine Fans werden mich auch dort lieber sehen. Es ist die Atmosphäre und kein Boss, der sich zuviel Geld in seine eigene Tasche steckt. Aber genug davon, ich werde jetzt nicht mehr daran denken.“ Denn das war es nicht wert, und er mußte wieder in die Zukunft sehen und dort tanzen, wo er wieder viel mehr Leidenschaft bekam. „Meine Leidenschaft sank in den letzten drei Monaten, auch wenn man es beim Tanzen nicht so bemerkte. Ich will es bei keinem zeigen, wenn ich mich gerade selbst nicht wohlfühle ... sie sollen sich freuen, mir beim Tanzen zu zusehen.“

"Ja, ich weiß ... ich habe gemerkt, daß du immer ein wenig deprimiert und so fertig warst, wenn du von der Arbeit kamst, und es schlimmer wurde. Hm - was machen wir uns denn noch als Snack ? Wir haben noch Hotdogs und Kartoffelsalat, ich mache alles fertig, während du duscht. Okay ?" Auf diese Weise wäre Cornelius noch weiter abgelenkt und Connor hoffte, daß es dabei half, ihn zu entspannen.

„Hmmmm, das klingt perfekt ... und ich liebe deinen selbstgemachten Kartoffelsalat.“ Es half, denn Cor hatte schon den leckeren Geschmack von dem Kartoffelsalat im Mund, und er konnte davon wirklich reichlich essen.

Etwas, das auch der Blonde wußte, und so machte er ihnen immer eine sehr große Schüssel. Er selbst aß natürlich immer viel, da sein großer Körper es durch die Arbeit und das Training brauchte ... doch auch Cornelius verbrauchte beim Tanzen sehr viel Energie, und deshalb achtete Connor darauf, daß dieser immer ausreichend und gesund aß. "Gut, daß wir nicht mehr lange brauchen, hm ? Nur noch ein paar Minuten ... zum Glück wurdest du nicht noch länger aufgehalten, sonst hätten wir noch ewig auf die nächste U-Bahn warten müssen."

Cornelius nickte. „Deswegen war ich auch so flott, und wollte so oder so gleich weg wegen du weißt schon warum.“ Er wollte über die Zicken nicht mehr sprechen und seufzte fast wohlig, als die Bahn kam, in die sie sofort einstiegen und sich hinsetzten. „Wie läuft deine Arbeit ? Ist alles noch so fit wie sonst, und schraubt ihr noch an dem schönen Oldtimer ?“ Jetzt wollte er darüber sprechen, denn er wollte darüber auch einiges wissen.

"Jep, tun wir - das ist ja unser gemeinsames Projekt, und der alte Mustang kommt herrlich voran. Und ich bin froh, daß meine Kollegen so nett sind und keine Ärsche, wie man es oft findet." In dieser Hinsicht hatte Connor mit der kleineren Werkstatt viel Glück gehabt ... und ging auch sehr gerne dort arbeiten. "Das einzige Problem wird in zwei Monaten sein, wenn das Fitneßcenter renoviert wird und geschlossen ist ... für die Zeit muß ich mir dann ein anderes suchen, vielleicht weiß Shorty ja ein gutes."

„Ich denke schon und wenn nicht, wird er sicher auch beim neuen Job einen der Anderen fragen, und von ihnen einen Tip bekommen. Du weißt doch, wie offen er ist, wenn er nicht vor der Tür steht und gerade im Job ist.“ Was das anging, war Cornelius sehr sicher, denn er kannte Makani sehr gut.

Das ließ Connor kurz schmunzeln, denn er kannte es ebenfalls. "Ja, ich weiß - und ich finde es gut, daß er noch immer so offen ist, selbst nach seinen Einsätzen. Viele kommen ja total verschlossen zurück und haben Traumata, und er ist so gutherzig und offen ... ich hoffe nur, er findet auch einmal einen Gefährten, der das auch zu würdigen weiß."

„Er wartet genau wie ich auf den Richtigen und ich bewundere auch, wie gut er alles verkraftet hat ... ebenso bewundere ich dich dafür. Ihr seit wirklich stark, nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf.“ Das war etwas, was er wirklich bewunderte.

Das Kompliment ließ den größeren Blonden leicht erröten und er lächelte verlegen, ehe er kurz mit den Schultern zuckte. "Kommt daher, daß wir nicht mit falschen Vorstellungen reingingen und generell keine schießwütigen Berserker sind ... alles eine Sache des Charakters. Aber ich hoffe, daß du bald Jemand findest - mich wundert eh, daß dich noch keiner weggesperrt hat, du bist so nett und ein wunderbarer Freund, und siehst dazu noch verdammt gut aus." Connor meinte das ehrlich - und auch wenn er bis jetzt noch keinen Mann sexuell anziehend fand, besaß er Augen und wußte, wie gut sein Freund aussah.

Jetzt wurde Cornelius deutlich rot auf den Wangen, denn das hatte er bisher noch nicht von Connor gehört. Gerade jetzt, wo sie so eng zusammensaßen damit sie wie ein Paar aussahen, war es fast unfair, so ein Lob zu bekommen. „Ich laß mich nicht wegsperren, was eine Beziehung angeht - und schmeichle mir nicht so, ich werde ganz verlegen.“ Jetzt knuffte er doch leicht und stand auf, denn sie waren bei ihrer Station angekommen.

Connor stand ebenfalls auf und schmunzelte leise, stieg nach ihm aus und legte dann wieder den Arm um die Schultern des Blauhaarigen. "Nicht böse sein ... du weißt doch, wie ich das meine. Und hey, du verdienst es, daß man dir hin und wieder schmeichelt, Cornelius."

„Ja ich weiß - aber das ist gefährlich, weil ich sonst verlockt bin, doch mal deinen sexy Hintern anzugrabschen.“ Cornelius grinste und lehnte sich nur an ... er würde gern mal grabschen, aber er wollte Connor nicht als Freund wegen so etwas verlieren. Die Freundschaft war ihm deutlich wichtiger, als ihn zu begehren. Sicher war das innerlich noch da, denn Connor war einfach zu verlockend ... aber jeder durfte so etwas im Geiste, und Heteros schmachteten innerlich ja auch nach bestimmten Frauen.

Als er das hörte, lachte Connor kurz auf - denn er wußte, daß Cornelius nur scherzte, und drückte ihn kurz an sich heran, während sie nach oben und in die Richtung gingen, in der ihre Wohnung lag. "Ach was - der ist nicht sexy, dafür bin ich viel zu kräftig. Aber trotzdem danke, hm ?" Dann waren sie auch schon an ihrem Wohnhaus angekommen und Connor schloß unten die Haustüre auf, ehe er den Blauhaarigen wieder losließ und ihm die Türe aufhielt.

Dort ging dieser zuerst hindurch, denn Connor würde sich weigern, vor ihm hineinzugehen. Damit hatten sie schon Anfangs eine kleine Diskussion ... Cornelius hatte sich geweigert, und Connor hatte so lange dagestanden, bis Cor es nicht mehr aushielt und doch hineinging, denn sein knurrender Magen hatte es nicht mehr ausgehalten.

Wie immer, lief der Blonde die Treppen hoch, um fit zu bleiben und wartete oben am Aufzug auf Cornelius, so wie er es immer tat. Dann lächelte er, und ließ ihm vor der Wohnungstüre den Vortritt. Innen zog er seine Schuhe aus und hängte die Jacke auf, ehe er wieder zu Cornelius lächelte. "Soll ich dir eine Wanne einlassen ? Oder reicht dir eine Dusche ?"

Cor überlegte heute nicht lange. „Nur Dusche reicht mir - ich hab zuviel Hunger und hüpfte nur rein, und komme dann essen.“ Er hüpfte schon zum Bad, schlüpfte dabei aus seinem Shirt und warf es im Bad schon in den Wäschekorb. Er wollte sich heute beeilen, denn er hatte wirklich Hunger - und so konnte Connor nach wenigen Momenten auch schon die Dusche hören.

Der ehemalige Soldat schmunzelte nur und schüttelte gutmütig den Kopf, ehe er in die kleine Küche ging und ihnen die Würstchen aufwärmte. Dazu schöpfte er ihnen auch noch den Kartoffesalat auf die Teller und nickte, als er nach einer Viertelstunde fertig war und Cornelius mit noch immer feuchten Haaren in die Küche kam. "Hau rein und laß es dir schmecken ... du hast heute lange arbeiten müssen. Ich habe dir deinen Laptop auch schon hingestellt, ich bin dann im Wohnzimmer und trainiere noch ein wenig, ja ?"

„Danke, und du solltest lieber schlafen gehen - du mußt doch früh aufstehen wegen deiner Arbeit.“ antwortete Cornelius gleich, und schob sich dann den ersten Bissen von Wurst und Kartoffelsalat in den Mund. Den genoß er, und seufzte wohlig.

"Ach was - ich habe mich am Abend schon ein wenig hingelegt, damit ich dich abholen konnte, also mach dir keine Sorgen und laß es dir schmecken, ja ?" Mit den Worten ging Connor wieder ins Wohnzimmer und ließ sich einfach nach vorne fallen, fing sich auf seinen Fingerspitzen auf und ging gleich herab, um mit seinen Liegestützen zu beginnen.

„Achso, okay - und ja, ich lasse es mir schon schmecken, und bekomme nicht genug davon.“ Zum einen hatte Cornelius Hunger, zum anderen mochte er den Kartoffelsalat einfach zu gern. Sein Blick lag beim Essen aber ein wenig auf Connor und er seufzte innerlich ... denn egal, was der Große tat, er sah ZU verlockend aus, und sein Hunger auf etwas anderes wuchs etwas an. Aber das schüttelte Cor wieder ab, kuckte nun lieber auf seinen Laptop und wollte nach Mails sehen. Er hatte sogar welche ... und bei einer hob er eine Braue und seufzte, bevor er sie öffnete. Von seiner Schwester hatte er bisher noch keine bekommen und als er las, was da stand, wurde er doch etwas blaß ... und seine Gabel rutschte ihm aus der Hand, und klapperte zu Boden.

Als er das hörte, hielt Connor inne und blickte überrascht auf den Blauhaarigen, ehe er  sofort leise fluchend aufsprang, zu ihm lief und ihn behutsam mit den Händen an den Schultern nahm, um ihn sichtbar besorgt zu fragen. "Cornelius ?! Was ist ? Du bist bleich wie eine Wand, ist etwas passiert ?"

Cor zögerte da nicht und schmiegte sich einfach an Connor, denn er brauchte den Halt. „Hochzeit meiner Schwester - ich will hin, aber ich hab Angst.“ Er sprach leise und schluchzte nun leise. Es würde gern zu der Hochzeit, aber es gab etwas, das ihm ihn ängstigte, wenn er dort hinging.

Nun doch hellhörig werdend, zog der größere Blonde ihn behutsam auf, hielt ihn dabei an sich und führte ihn langsam zum Sofa,. ehe er sich mit ihm hinsetzte und ihn eng an sich zog. Er ließ Cor einige Momente, damit er sich ein wenig beruhigen konnte und hielt ihn dabei fest, ehe er leise zu ihm sprach. "Klingt so, als ob da noch viel mehr im Argen liegt - erzähl doch ein wenig mehr ? Du scheinst deine Schwester zu mögen, aber was kann dir dann Angst machen ? Bitte, Cor ..."

Cor klammerte sich auch etwas an Connor und versuchte erst, sich etwas zu beruhigen. Es gelang ihm nach einigen Minuten, und er antwortete leise auf die Frage. „Der große Bruder ... von dem Mann, den meine Schwester heiratet. Ich habe keine gute Erfahrung mit ihm gemacht ...“ murmelte er vor sich hin, und allein der Gedanke daran ließ ihn kurz schaudern.

Etwas, das der Blonde gut fühlen konnte und er hielt ihn noch etwas schützender an sich, ehe er sacht die Stirn runzelte und sich die nächste Frage gut überlegte. Denn er konnte sich einige Gründe vorstellen, weshalb Cornelius so schauderte - doch er wollte nicht zu voreilig sein und fragte deshalb. "Bitte sei ehrlich zu mir, Cornelius ... ich bin dein Freund, und ich mache mir Sorgen. Was waren das für Erfahrungen ? Denn du hast Angst - und es schmerzt dich noch immer, das sehe und spüre ich."

Es dauerte einen Moment, dann hatte Cornelius sich etwas beruhigt und konnte reden. „Ich hatte eine heimliche Beziehung mit ihm - er war der Sportstar der Schule und wollte natürlich nicht zeigen, daß er lieber schlanke Männer mag. Tags mit den Mädels und sonst mit mir ... obwohl ich denke, er ist bi. Aber er hat mich ausgenutzt, und ich war ihm verfallen. Ich war eben zarter und schwärmte für die Sportler, weil es einfach sexy war, sie anzusehen. Und er hatte mich dann sofort um die Finger gewickelt, und vernascht. Ich dachte, er liebt mich, und die Geheimhaltung war wegen seinem Ansehen, und so. ... aber er wurde brutaler, und ich kam nicht von ihm weg. Selbst, als ich nicht wollte, nahm er mich mit Gewalt - ich bin dann nach dem Abschluß sozusagen geflohen, und er kam in ein etwas größeres Footballteam. Aber bei der Hochzeit werde ich ihn ganz sicher wiedersehen ... ich bin nur froh, daß meine Schwester seinen Bruder heiratet, denn er ist das komplette Gegenteil.“ Jetzt plapperte Cor einfach und man sah, daß es ihn erleichterte ... denn bisher hatte er es noch nie Jemandem erzählt, selbst seiner Familie hatte er es verschwiegen, obwohl sie sein Outing, als er wegzog, akzeptierte.

Es war gut, daß der schlankere Blauhaarige sich erst gegen Ende wieder etwas von Connor löste, denn sonst hätte er etwas gesehen, das äußerst selten war: Nämlich die extreme Wut, die sich für einige Herzschläge in den Zügen Connors zeigte. Doch dann hatte er sich wieder einigermaßen im Griff und schluckte schwer, ehe er Cornelius sanft an den Schultern faßte und ihn ansah. "Das ... das ist einfach nur unverzeihlich. Gerade wenn er kräftiger war, hätte er das niemals tun dürfen - aber er kam sich wahrscheinlich total stark vor, da er dich rumschubsen und beherrschen konnte. Ich kann solche Ärsche nicht ab - und du hast keine Wahl und mußt da hin, weil du deine Schwester wiedersehen willst." Es war eine Zwickmühle ... doch dann kam Connor eine Idee, und langsam erwachte ein Lächeln auf seinen Lippen und ersetzte das wütende Blitzen, das zuvor noch sichtbar gewesen war. "Weißt du was ? Du nimmst mich als dein Date mit und sagst, ich wäre dein fester Freund. Wir sind dann erst seit kurzem zusammen, deshalb hast du deiner Familie bisher noch nichts gesagt. Und wenn dieser Arsch das sieht, dann beißt er sich in den Hintern weil du ihm nicht hinterherkriechst, sondern was Besseres als ihn bekommen hast ... und wenn er was versucht, kriegt ers mit mir zu tun, und wird dir nie wieder etwas antun."

Cornelius hatte den ernsten Blick von Connor gesehen und war wirklich beeindruckt ... doch als dieser seine Idee aussprach, wurden die Augen des Blauhaarigen deutlich größer und man sah, daß er kurz kaum glauben konnte, was sein Freund gerade gesagt hatte. Es war wie ein Traum - und das verwarf seine Panik von eben total. „Uhm ... das ist eine Idee, die ich nie erwartet hätte. Ich kann da nicht Nein sagen aber du weißt schon, daß wir dann Händchen halten, kuscheln, ein Bett und Bad teilen, und auch knutschen ?“ Ein echter Traum, den Cor nie ausleben wollte ... denn Connors Freundschaft bedeutete ihm viel und er wollte nicht, daß dieser etwas tat, wozu er nicht veranlagt war.

"Jep, das ist mir klar ... mit dem Händchenhalten und Kuscheln habe ich kein Problem, das Bad teilen wir uns ja jetzt schon und ich bin es gewohnt, mit vielen Männern zu duschen. Lediglich das Küssen ist noch so eine Sache ... ich habe bisher noch keinen Mann geküßt, das ... müßten wir vorher probieren." Als er anfing, lächelte Connor, da er meinte, was er sagte ... doch gegen Schluß errötete er und zuckte verlegen mit den Schultern, denn das war wirklich etwas, das er noch nie getan hatte.

Daß Connor noch keinen Mann geküßt hatte, überraschte Cor nicht ... doch daß er es vorher probieren wollte und jetzt verlegen errötete, war das, was den Schlankeren noch mehr erstaunte. Doch dann lächelte er sacht und nickte. „Männer küssen ist nur ein wenig anders als bei Frauen. Die Lippen sind etwas weniger weich, und hin und wieder ein paar Bartstoppeln.“ Er sagte es nur und würde jetzt nicht einfach einen Kußtest machen. Für ihn würde da zwar ein Traum wahr werden, aber er wollte Connor jetzt nicht überfallen.

Jener schmunzelte leise und schüttelte gutmütig den Kopf, ehe er die Finger der Rechten durch das kurze Nackenhaar von Cornelius kraulen ließ. "Das weiß ich doch, hm ?" Dann neigte Connor sich vor und drehte den Kopf leicht zur Seite, küßte den Blauhaarigen sanft und richtete sich danach wieder auf. "Hm ... also deine Lippen sind genauso weich wie die meiner Ex, und die Stoppeln sind nicht schlimm, nur ... anders."

Jetzt hatte Cornelius noch größere Augen als jemals zuvor, wurde rot auf den Wangen und stammelte ein „Ich glaube, Lippen sind meist meine Sicht, weil ich auf robuste Männer stehe ... deine sind wunderbar gewesen.“ Innerlich kämpfte er damit, nicht selbst auch noch einen Kuß zu rauben und auch damit, daß er nicht gleich einen Ständer bekam. Allein das sachte Streicheln im Nacken und der kurze Kuß trieben seine Lust deutlich hoch.

Ein Dilemma, das Connor jedoch nicht bemerkte und er nickte kurz, ehe er verlegen lächelte und die Hände wieder wegnahm. "Stimmt - meine Lippen sind immer rau, kommt von früher, als ich noch im Einsatz war. Und auch jetzt ist die Luft in der Werkstatt immer etwas trocken, und durch den Dreck wird es nicht besser. Aber ich denke, das kriegen wir schon  hin, und du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben. Am Besten schreibst du deiner Schwester zurück, daß du kommst und Jemanden mitbringst - und die Details erzählst du ihr dann Morgen, damit wir noch darüber reden und alles abgleichen können. Ich brauche lediglich noch das Datum, von wann bis wann wir dann dort sind, damit ich mir freinehmen kann ... und auch du mußt dir ja freinehmen. Okay ?"

„Ja, okay - und ich denke, bei mir wird es beim neuen Job sein, in genau drei Wochen ist der Termin. Das regle ich dann gleich beim Bewerben im Moon, die mich mit Kußhand nehmen.“ Cornelius beruhigte sich innerlich und stand nun auf, um der Mail kurz zu antworten, und nebenher konnte er sich von dem Traumkuß erholen und beruhigen. Die Lippen von Connor durften auf jeden Fall rauer bleiben - denn solch butterweiche Lippen bei kräftigen Männern paßten einfach nicht.

Der größere Blonde nickte nur und schrieb sich das Datum auf, ehe er den Zettel an die Pinnwand im Gang heftete und danach ins Bad ging, um seine Abendtoilette zu erledigen. Er wußte, daß Cornelius noch ein wenig Zeit am Laptop verbrachte, um die übrigen Mails zu lesen und bald ebenfalls ins Bett ging - und Morgen würde noch viel zu erledigen sein, da sie ja nun den Hochzeitstermin hatten, zu dem sie mußten.

 

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