Balken01a


Rajendra und Baki 02
 

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Mit einem leisen Keuchen schlägt Baki seine Augen auf und starrt verwundert in das Dunkel um sich herum, das nur durch eine kleine Kerze erhellt ist ... bemerkt erst jetzt die warme Decke, die auf ihm liegt und die lauten Stimmen, die von Draußen hereinhallen und ihn scheinbar geweckt haben. Langsam schlägt er die Decke zurück und stockt erneut, als er sieht, daß er offensichtlich versorgt und verbunden wurde ... steht mühsam auf und hält sich an einer der Zeltstangen fest, bevor er zum Eingang geht und das Fell zurückschlägt, auf die Männer blickt, die Rajendra gerade zusammenschreien. Mit einem leisen "Verzeihung ?" um Aufmerksamkeit bittend, hofft der Blonde, daß er nicht sofort zusammengeschlagen wird - schon vorsichtshalber ein wenig nach hinten weicht, sich jedoch dabei am Eingang festhaltend, da sein Körper nicht so ganz will, wie er selber.

Sofort verstummen die Männer, die den um einiges Jüngeren zusammengestaucht hatten. So lächelt Rajendra nur schief, als er Baki sieht, sieht dann zu dem Ältesten der fünf Männer, der nur nickt. "Dein Name ist Baki, soweit ich erfahren habe. Woher kommst du ?"

"Ja ... ich heiße Baki. Ich komme aus dem Westen, woher zählt nicht mehr ... ich wurde verbannt. Ich ... ich möchte nicht zur Last fallen, ich ... Bitte seid nicht so hart zu ihm, ich verdanke ihm mehrfach mein Leben." Leise wispernd, versucht der Blonde sich wieder aufzurichten und keucht leise, als es ihm auch gelingt - doch dann senkt er seinen Blick respektvoll und deutlich ängstlich vor den Männern.

"Na gut – wenn das so ist, will ich ihm seine Strafe mildern. Du solltest dich wieder hinlegen – du bist verwundet und schwach. Schlaf weiter ..." Dann verschwindet der Älteste zusammen mit den anderen Kriegern, lässt gerade Rajendra noch stehen, der sacht mit den Schultern zuckt, verlegen grinst und zu Baki sieht. "Geh am Besten schlafen, er hat Recht ..." Dann verschwindet Rajendra – geht einfach, um sich nun seiner Strafe zu widmen.

Ein wenig verblüfft sieht der Blonde ihm noch nach ... seufzt dann leise, ehe er an die Seite geht und sich umsieht, dann einfach langsam und so unauffällig wie möglich einen Weg aus dem Lager geht, um sich am Waldrand zu erleichtern. Erst dann geht er wieder zurück zu dem Zelt, in dem er aufgewacht ist - legt sich wieder in das Bett, erschöpft die Augen schließend, doch ohne einschlafen zu können. Trotz seiner Müdigkeit geht ihm Rajendra nicht mehr aus dem Kopf - der junge Mann, der ihm das Leben gerettet, ihn versorgt und hierhergebracht hat. 'Wie es ihm wohl geht ?' Leise, sorgenvolle Gedanken Bakis, als er sich wieder auf den Bauch dreht - seinen Rücken entlastet, der noch immer nicht völlig verheilt ist.

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Leise grummelt der junge Mann vor sich hin – quieckt nur leise, als er sich auf seinen wundgeklopften Hintern hockt, der noch immer glüht wie Kohlen. Als er jedoch schließlich nach einiger Zeit auf einem Bündel Felle hocken kann, stöhnt Rajendra leise, fast erleichtert auf. "Nie wieder ...." murmelt er noch leise, als er schließlich wieder aufsteht, zu dem Zelt geht, in das man Baki untergebracht hatte. Es ist bereits wieder Abend – die Sonne längst untergegangen und die drei Monde schon wieder voll am Himmel. "Baki ?"

Dieser ist erst einige Stunden später eingeschlafen, unruhig immer wieder in leichte Träume fallend ... schreckt nun auf und braucht einen Herzschlag, um seinen Retter zu erkennen und lächelt sacht, als er ein wenig an die Seite rückt, damit sich der Schwarzhaarige setzen kann. "Hi, Rajendra ... setz dich doch. Ich hoffe, sie haben dich nicht zu sehr rangenommen ...du ... du siehs fertig aus." Nun doch leise Sorge, die sich automatisch in die Worte, Züge des Blonden stiehlt, ehe er wieder schweigt und ebenso besorgt zu ihm aufsieht.

"Ne, nur den Hintern versohlt und einige andere Nettigkeiten, die mich die nächsten paar Tage meine Freizeit kosten werden. Aber ansonsten hatte ich schon schlimmere Strafen .. und es war ja, weil ich nicht kam, als man mich gerufen hatte ..." Dann tritt Rajendra ein, setzt sich mit einem leisen Zischen und schweigt dann wieder, ehe er leise frägt. "Und, geht's besser ?"

"Wie mans nimmt ... ich lieg hier weicher und bin versorgt worden, aber gerade dadurch komm ich ins Denken und fühl jede einzelne Schramme. Und ich hab mir den ganzen Tag Gedanken gemacht - es tut mir leid, Rajendra. Der ganze Mist ...." Leise wispernd, seufzt Baki und verstummt dann wieder - streckt kurz seine Hand aus, verhält aber und legt sie wieder hin, leise dabei seufzend.

"Wenn du nicht so verschrammt wärst, würde ich dir jetzt gegen den Arm hauen, aber ich lass es lieber." Sacht grinsend bei seinen Worten und so unterstreichend, das er es nicht böse meint. "Hast du Hunger ?"

"Ein wenig, ja .... viel kann ich eh nich behalten. Und Danke, daß du nich noch draufhaust, verdient hätt ichs ja." Nun grinst auch der Blonde ein wenig, als er zu dem Anderen hochsieht ... ihm dann eine Haarsträhne hinters Ohr streicht und ihn sich betrachtet, schließlich leise frägt. "Weißt du eigentlich, daß du sehr schön bist ? Bist du eigentlich Jäger, Krieger oder etwas Anderes ?"

Ein wenig mehr als verwundert blickt Rajendra zu dem Größeren, wird plötzlich zu seiner rötlichen Hautfarbe noch dunkler um die Wangen, als er leise vor sich hinstammelt. "Noch Jäger – will aber mal Krieger werden ..." Dann steht Rajendra auf, fast überschwenglich und nickt schließlich nur heftigst zu sich selbst. "Ich geh dir was zum Essen holen ! Ja – am Besten gleich ..." Dann rennt er aus dem Zelt hinaus, den Schmerz in seinem Hintern vergessend und so schnell wie möglich was zum Essen zu holen.

Ein wenig verdutzt sieht Baki dem schnellstens Davoneilenden nach, wundert sich über dessen plötzliche Energie ... läßt sich dann wieder hintersinken und schließt die Augen, leise seufend auf die noch immer leicht ziependen Wunden an seinem Rücken fluchend. 'Was er nur hat ? Shit, ich ... verdammt, ich Idiot. Hätt ihn nich anlangen sollen und dann plapperst du auch noch .... Argh.'

Rajendra war sofort zur Küche geeilt – zwar hatte der Rest des Stammes bereits gegessen und die meisten Reste standen noch rum oder wurden bereits zusammengesammelt. Selten konnte man zwar von richtigen ‚Resten' sprechen. So nimmt der junge Rote einen Holzteller auf, haut eine dicke Scheibe des Bratens, oder wohl eher den knusprigen Anschnitt darauf, einige verhackte Fleischstücke. Fischt sich dann noch einen Maiskolben aus der Schale, ebenso einige gebackene Kartoffeln, ein paar Tomaten und Salatblätter aus der Schüssel, haut sie großzügig aufs Teller, ehe er noch ein wenig von dem süßen Brot drauftut, ein paar kleinere Beeren und Nüsse. Erst dann verschwindet er schnell wieder – greift sich noch einen Krug mit Wasser, ehe er wieder zu dem Zelt kommt, in dem man den jungen Mann untergebracht hatte. "So, ich hoffe es schmeckt dir ......"

Baki gehen förmlich die Augen über, als er all das Essen sieht und riechen kann ... sichtbar bei seinem laut aufknurrenden Magen errötet und verlegen lächelt, sich leicht aufrichtet und zögernd wispert. "Das ... wow ... das ist so viel. Iß du auch was, das schaff ich gar nicht Alles." Erst dann beginnt er zu essen, beherrscht sich, es nicht herabzuschlingen durch seinen Hunger - schafft aber nicht mehr als die Hälfte auf dem Teller und läßt sich wieder auf das Bett gleiten, rülpst leise und seufzt zufrieden, noch ein kurzes "Danke dir." nachwispernd.

"Ne, hab schon gegessen ......" Nur sacht lachend, als er das Teller nimmt und es auf die Seite auf den Tisch stellt. "Na ja – die Ältesten beraten sich noch, was sie mit dir anstellen. Aber so weit ich es erfahren habe, brauchst du keine Angst haben. Du solltest dich nur als nützlich erweisen, egal wie .... kannst du jagen oder so was ?"

Nun wieder hochrot werdend, seufzt Baki leise ... schließt seine Augen und preßt die Lippen aufeinander, braucht einige Herzschläge, ehe er sich wieder entspannt und leise seufzend spricht, seinen Blick eigentlich mehr ins Leere gerichtet. "Nein. Außer man zählt fischen und angeln dazu oder Vögel zu fangen. Ich bin sehr geschickt mit den Händen, kann flechten oder nähen, knoten ... aber ich kann mich auch nützlich machen, Holz schleppen und solche Dinge, Arbeiten, die Keiner mag."

Kurz schweigend nickt Rajendra aber schließlich. "Nun ja, Jagen war ja nur ein Beispiel. Und natürlich zählt fischen dazu – ebenso Körbe flechten. Die meisten Männer jagen eben eher oder werden Krieger – aber so lange du wenigstens Etwas kannst, ist das gut – Jagen kann ich dir immer noch beibringen, wenn es sein muss." Sacht nach seinen Worten lächelnd, streicht er sich noch eine der Strähnen zurück, ehe er sich wieder von der Stange des Zeltes abstößt, sacht gähnt, weil es bereits Abends war – und anders als Baki nicht geschlafen hatte. "Ich werde dann auch mal schlafen gehen, sonst bringt mich meine Schwester noch um. Wenn du aufs Klo musst – hinten ist eine kleinere Hütte – dort kannst du rein .... Wasser hast du noch und den Rest des Essens. Morgen werde ich dich dann zu den Ältesten bringen und sehen, was sie beschlossen haben." Dann lächelt er dem jungen Mann nochmals zu, als er sogleich aus dem Zelt verschwindet, das Wolfsfell vor dem Eingang wieder zurückfallen lässt um in sein eigenes Schlafzelt zu gehen, das er sich mit seiner Familie teilte.

Erneut leise seufzend, nickt Baki einfach nur und blickt ihm nach ... schließt seine Augen und legt den Arm darüber, als er nachzudenken beginnt. 'Vom Regen in die Traufe ... die Ältesten werden wissen, wie ich bin ... mich ebenso verjagen wie die meines Stammes. Vielleicht sollte ich gehen, vielleicht ....' Ohne es zu merken, gleitet der Blonde in den Schlaf, verwischen seine sorgenvollen Gedanken ... begleitet ihn die Nacht über die traumlose Schwärze, die sein Körper fordert, um die Verletzungen wieder abheilen lassen zu können.

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Als am nächsten Morgen die Vögel lautstark die Sonne begrüßen, wacht auch Baki auf und stöhnt unwillkürlich leise auf, da er sich auf seinen Rücken gedreht hat - richtet ein wenig mühsam seinen steifen Körper auf und trinkt ein wenig des Wassers, das an der Seite steht, ehe sich ein natürliches Bedürfnis mehr als nur deutlich meldet und sofort besänftigt werden will. Sich der Worte Rajendras erinnernd, steht der Blonde leicht wacklig auf, jedoch schnell sicherer werdend ... schleicht dann aus dem Zelt und zu der kleinen Hütte, die der junge Mann noch erwähnt hatte und geht hinein, dort in die kleine Sickergrube pinkelnd, ehe er sich auch noch anderweitig erleichtert, froh um den schmalen Holzstamm, der dort als Sitzmöglichkeit befestigt ist. Nachdem er sich mit einem der Lederfetzen, die an der Seite liegen abgewischt und mit einem Weiteren herabgewaschen hat, geht Baki wieder raus ... zögert kurz, kehrt aber dann wieder in das Zelt zurück und macht sich heißhungrig über die Essensreste her, da er nicht weiß, ob und wann er noch etwas bekommen würde, innerlich schon fast entschlossen, wieder wegzugehen, ehe er noch mehr Ärger verursacht.

Früh ist Rajendra aufgestanden, hat den Stall ausgemistet, wie man es ihm aufgetragen hat. Zwar ist diese Woche eigentlich ein anderer Junge dran gewesen – aber dies ist seine Strafe gewesen. So eilt er sofort danach noch in die große Küche, in der man das gemeinschaftliche Essen zubereitet und lädt ein Teller voll, ehe er sofort wieder verschwindet, um zu Baki zu gehen. Ein paar kleinere, flache Brote – ein wenig Fleisch vom Vortag, ebenso einen Becher mit frischer Milch und ein wenig Käse. "Hab dir was zum Essen mitgebracht, Baki. Ist nen übliches Frühstück bei uns und ich hoffe, du magst es." Dann einfach nach seinen Worten in das Zelt hineingehend, reicht er dem Größeren das Teller und den Becher.

Völlig verdattert sieht Baki auf das Frühstück und nimmt es dem ein wenig Jüngeren ab, schwer dabei schluckend ... rückt ein wenig auf dem Bett zur Seite, daß dieser sich setzen kann und zögert noch einen Herzschlag, ehe er die Milch durstig austrinkt und erst einmal leise seufzt. Erst jetzt findet er seine Sprache wieder und sieht zu Rajendra auf, beschämt zu ihm wispernd. "Das ... ich ... ich kann das doch nicht Alles essen, das ist ... ich hab doch noch nichts gearbeitet. Ihr braucht das doch sicher für euch ?"

"Iß es und halt die Klappe, klar ?" Leicht grinsend schiebt er das Teller näher zu Baki, sieht sich den Größeren – aber fast schlankeren Mann an. "Du magst zwar Muskeln haben, aber man sieht deine Rippen und Knochen ... und das ist nicht gut ..... iß und leg ein wenig zu – krieg Fleisch auf den Rippen ... erst dann kann man ein guter Jäger und Krieger sein ...." Leicht verlegen lächelnd blickt der junge Rote zur Seite, streicht sich eine der schwarzen Strähnen zurück und wartet.

Nun hochrot werdend, nimmt Baki das Frühstück wieder an ... senkt den Kopf und seufzt leise, ehe er ebenso leise wispert, deutlich zu hören ist, wie peinlich ihm das ist. "Bin kein guter Jäger - und Krieger auch nicht. War schon immer zu ... ungeeignet, wurde anderweitig eingesetzt. Hast es ja gemerkt ... ich finde keinen Weg und bin lauter als ne Wildsau mit Jungen und mit nem Speer kann ich auch nicht umgehen, mit nem Dolch nur, wenn er ein Werkzeug ist. Ich bin ein unnützer Esser, ich ... ich brauche kein Fleisch auf den Rippen."

Tiefer Luft holend, streicht sich Rajendra über das Gesicht, nickt dann aber nur. "Gut, wir finden aber schon was, das du tun kannst ! Und jetzt iss ...."

Fast sofort gehorcht Baki und nickt, sich den Käse nehmend ... genießt den so lange vermißten Geschmack sichtlich und ißt erst dann das Fleisch, jedoch nach der Hälfte innehaltend, da er einfach nicht mehr in seinen Magen bekommt. "Sorry .... ich ... ich wußte ja nicht, daß ... es ein Frühstück gibt, deshalb hab ich die Reste von Gestern noch gegessen." Leise Worte Bakis, ehe er zu dem Anderen aufsieht - leise seufzt und den Blick wieder senkt, den fast leeren Teller wegstellt und den Kopf auf der Hand abstützt, da er nicht weiß, was er jetzt tun soll, auf gar keinen Fall wieder in ein Fettnäpfchen treten möchte.

Ebenso vor sich hinschweigend, blickt Rajendra zu Baki. Ist selbst ein wenig überfordert mit der Situation .... "Ich .... magst du ein wenig rumlaufen ? Dir das Lager ansehen ?" Ein wenig unsicher fragend, streicht er sich fast schon wieder nervös die Haarsträhne nach hinten, ehe er schließlich aufsteht und zum Zeltausgang geht. "Komm ...."

Fast sofort steht der Blonde auf und bereut es schon im selben Moment - flucht leise, als sein Kreislauf ihm wegsackt und er selber sich schwer auf Rajendra aufstützt, an ihm festhält und leise keuchend versucht, die Schwärze wieder zu vertreiben, die in ihm aufflackert.

"Das war wohl ein wenig zu schnell ..." Leise sprechend, stützt er den Größeren, seufzt leise dabei, als er den Vorhang beiseite schiebt und nach Draußen geht. "Wird schon werden, nur ein wenig Übung ...."

Sich ein kurzes 'Hoffentlich.' denkend, seufzt Baki nur - nickt dann einfach und bekämpft nun erfolgreich die Schwärze, genießt ein wenig die Hilfe des Jüngeren, ehe er sich wieder von ihm löst und mit einem kurzen "Geht schon wieder." hinter ihm hertrottet, als er nun das Lager gezeigt bekommt.

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"Verfluchte Scheiße, das gibts doch nicht... Argh...." Mit einem unterdrückten Fluchen nimmt Baki den Darm des Hirsches heraus und hält vorsichtig den Schnitt zu, den er aus Versehen mit dem Messer geschnitten hat - legt den Darm dann beiseite und macht damit weiter, den Hirsch auszunehmen, die besudelten Innereien schließlich im nahen Bach auswaschend. Seit über einer Woche ist der junge Blonde nun in diesem Stamm und versucht, sich nützlich zu machen ... versagt jedoch bei den einfachsten Arbeiten, immer wieder durch sein Ungeschick auffallend, da es einfach nichts gibt, das er könnte – und ihm auch anvertraut werden würde. Keiner der beiden Klingenmacher wollte ihn als Lehrling haben, an Körben hatte der Stamm keinen zusätzlichen Bedarf, da diese von den Frauen gefertigt werden. So ist er letztlich bei den niederen Arbeiten hängengeblieben, dem Wäschewaschen oder wie jetzt, dem Ausnehmen der Tiere und dem Auswaschen der Därme, auch das eine Arbeit, die er schon einige Male verhauen hat. Der einzige Grund, weshalb er noch nicht geflohen ist, stapft gerade durch das Wasser des schmalen Flusses, um Fische zu fangen ... mit einem leisen Seufzer sieht Baki zu Rajendra und betrachtet dessen Körper, die im Sonnenlicht glitzernden Wassertropfen an den sich rundenden Muskeln und sieht schnell wieder weg, um keine unerwünschte, deutlich sichtbare Reaktion auf diesen herrlichen Anblick zu zeigen.

Mit einem leisen, fast freudigen Schrei schnappt sich Rajendra den Fisch und den Speer dabei zur Seite fallen lässt. Aufgeregt und panisch zappelt das Tier, schmeißt den jungen Mann fast um, als er sich dreht und versucht, zum Ufer zu laufen. Lachend kommt er langsam zu Baki, ehe er das Tier an Land wirft, einen Stein nimmt und ihm dann den Schädel schnell zertrümmert, ohne ihn lange leiden zu lassen. "Was für ein Fang, was ? Der wiegt bestimmt zehn Kilo wenn nicht mehr ....." Lachend betrachtet sich Rajendra schließlich den Größeren, der verschmiert mit Blut, Eingeweiden und einem recht angekratzten Gesichtsausdruck dasitzt, versucht, die Innereien des erlegten Hirsches zu waschen. "Komm, ich zeigs dir ....." Bei seinen Worten nimmt ihm Rajendra das Fleisch aus der Hand, wäscht es kurz, gekonnt ab, ehe er es an die Seite in einen Korb legt, sich dem nächsten Stück widmet, bis auch dieses sauber ist. "Und, wie geht's sonst ?" Leise fragend, als er sich eine der dunklen Strähnen aus dem Gesicht streicht, zu Baki sieht, der sich nach hinten fallen lassen hatte und nun dasitzt. Schweigsam mit einem betrübtem Gesicht.

"Wie schon ... ich mach nur Mist. Sogar zum Ausweiden bin ich zu blöd, mir ist das Messer abgerutscht, weil ihr sie mit so breiten Rücken fertigt. Siehst du ?" Mit den Worten nimmt der Blonde das Feuersteinmesser auf und fährt kurz mit der Fingerkuppe über den stumpfen, breiten Rücken der Klinge - dann seufzt er leise und nimmt einen älteren, schon von den Ameisen gesäuberten Knochen von der Seite, legt eines der alten Leder, die er als Abfallsammler bekommen hat, darunter und drückt mit dem Knochen gekonnt feinste Splitter ab, bis der breite Rücken schmal geworden, die Feuersteinklinge so um ein vieles leichter zu bedienen ist. "Das ist, was ich meine. Aber die Klingenmacher hören mir nicht zu ... fertigen sie nach den überlieferten Arten eures Stammes, es ist sinnlos. Ich würds nicht mal fertigbringen, ohne Angelschnur so einen Fisch wie den da zu fangen, wenn er mir direkt in die Arme hüpfen würde, Rajendra ....."

Leise lachend, schüttelt Rajendra nur seinen Kopf, als er das schmalere Messer nun ansieht, leise seufzt. "Nun ja – du kannst nicht gleich erwarten, daß sie auf dich hören. Du bist noch neu – das gibt sich schon. Und wenn du willst, dann bearbeite die Messer, die du bekommen hast so, wie du sie brauchst ?" Leise fragend, als er sich ein wenig zur Seite legt, noch immer nass wie er ist, in das ebenso feuchte, satte und grüne Gras.

Mit einem leisen, inneren Aufschrei sieht Baki zu, wie sich sein Schwarm einfach in das Gras legt, nur mit dem nassen Lendenschurz bekleidet, das Flußwasser noch immer in sachten Perlen auf den Muskeln ... fast augenblicklich steht der junge Blonde auf und geht nun selbst in den Fluß, zieht kurz die Hose aus und wäscht sich und das Leder sauber, froh darum, daß der kalte Fluß sowohl dafür sorgt, daß seine gerade zuvor merklich erwachte Erregung abklingt, wie auch dafür sorgt, daß man genau das gerade nicht gesehen hat, da er bis zum Nabel im Wasser steht, um sich zu waschen. 'Verflucht ... verflucht, verdammt, ich schaff das nicht ...ich ...' Leise, verzweifelte Gedanken, die man Baki jedoch nicht allzusehr ansieht, da er sichtbar nur mit dem Waschen beschäftigt ist - innerlich jedoch verzweifelt jammert, da er ja danach wieder zu Rajendra zurückmuß und dessen Anblick erneut zu sehen bekommt.

"Ich habs ! Weißt du was ?" Mit diesen Worten springt Rajendra auf, packt sich den zweiten Speer, den er mitgebracht hatte. Nimmt dann noch seinen Ersten auf, mit dem er den Fisch getötet hat, läuft zu Baki hinüber. "Komm, ich zeigs dir ..." Dann reicht er dem größeren den Speer, springt schließlich wieder in das flachere Gewässer, stellt sich richtig in Position, als er sacht grinst und wartet.

Sichtbar gequält auf den Speer in seiner Hand blickend, seufzt der Blonde nur leise ... lächelt dann ein wenig schief und nickt ergeben, geht zu Rajendra und bleibt einen kleinen Schritt von ihm entfernt stehen, fragt ihn leise. "Du weißt doch, daß ich mit Speeren nicht umgehen kann ... das letzte Mal, als ich einen werfen sollte, habe ich beinahe den einen Krieger verletzt, der mich prüfen sollte. Glaubst du, das ist sinnig, wenn ich ... nicht, daß ich dich noch im Fuß treffe oder so ..."

"Ach, dann steh halt ein Stück weiter abseits. Such dir ne gute Stelle, wo du fest und sicher steht ..... los, mach ..." Dann Baki heranwinkend, lacht er schon wieder leise, als er dessen frustriertes Gesicht sieht.

Resigniert nickend, huscht nur ein kurzes Lächeln über die Züge des Blonden, als er sich Rajendra betrachtet, der sofort wieder konzentriert das Wasser beobachtet ... auch Baki stellt sich hin und versucht es einige Male vergeblich, ehe ihm eine Idee kommt. Fast sofort macht er sich - von dem Schwarzhaarigen unbemerkt, da dieser noch immer konzentriert fischt - daran, seine Idee umzusetzen ... holt von dem Hirsch, den er ausgeweidet hatte, einige dünnere Sehnenfasern und ein Stückchen Fleisch, das er mit den Sehnen direkt unter die zwei leicht gespreizten, mit Widerhaken versehenen Knochenspitzen des Fischspeers bindet und watet wieder zurück, den Speer nun leicht in das Wasser senkend. Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtet der junge Blonde, wie nach kürzester Zeit einer der großen Fische herangeschwommen kommt und dem Speer mißtrauisch näherkommt ... jedoch mutiger wird, als dieser sich nicht bewegt und es zu verlockend für ihn wird, nach dem Fleischstückchen zu schnappen. Bei dem ersten Abbeißen rührt Baki sich noch immer nicht und gibt dem Fisch so die Sicherheit, die Jener brauchte, um noch näherzukommen – verschluckt der Fisch den Köder dann völlig und hängt an den Sehnenfäden fest, so daß der Blonde endlich zustechen kann und den Fisch an den Grund des Flusses spießt, den Speer mit dem Fisch mit einem verdutzten Lächeln wieder herauszieht. "Ich glaubs nicht ....." Mehr nicht, das der junge Mann hervorwispern kann ...

Ebenso grinsend steht Rajendra da, den Speer noch leicht erhoben. Dann lacht er lauter, als er den Kopf sacht schüttelt, im selben Moment selbst zustößt um einen großen Fisch zu erwischen, den Speer aber sofort fallen lässt, um sich den Fisch zu schnappen. Erneut zappelt das Vieh wie dumm – aber der junge Rote lässt sich nicht beirren, lacht noch immer sacht, ehe er schließlich vom Fisch eine geknallt bekommt, zur Seite kippt und Baki mit sich umreißt und in das Wasser kippt.

Auch Baki hatte zu lachen begonnen, einfach nur froh darüber, daß auch er einmal was richtig gemacht hat - sieht nun ein wenig verdutzt zu, wie Rajendra eine Gehörige geknallt bekommt, ehe er aufschreit und mit Rajendra im Arm ins Wasser kracht, noch im Fallen sich selbst verfluchend, daß er diese Nähe mehr als nur genießt. Im Wasser selber hält er ihn nur kurz eng bei sich, ehe er sich vom Boden abstößt und wieder aufsteht, den Dunkelhaarigen mit sich hochbringt und besorgt zu ihm wispert. "Ist dir was passiert ?! Der Brocken hat dir ganz schön eine geklatscht ?!"

Das Wasser abschüttelnd und keuchend bei der Nässe, schüttelt Rajendra den Kopf, ehe er nickt. "Ne, alles Okay, bin nur erschrocken." Dann lacht er wieder leise, als er sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht wischt und zu Baki aufsieht. "Doofer Fisch ....." Erst dann nimmt er den Fisch wieder aus dem Wasser, watet an Land, setzt ich schließlich hin und streicht sich das völlig nasse Haar aus dem Gesicht, ehe er einen Moment überlegt, dann zu sich selbst nickt und dann wieder aufsteht, den Lendenschurz auszieht und wieder in das Wasser geht. "Weißt du was ? Machen wir doch Pause .. ein wenig schwimmen macht Spass und sauber werden wir auch gleich ...."

Baki indes hatte erleichtert aufgeatmet und dann den Speer mit dem von ihm gefangenen Fisch genommen, watet gerade ans Ufer, um ihn hinzulegen - sieht dann mit einem weiteren, inneren Aufschrei, wie der Schwarzhaarige sich völlig auszieht und wieder zurück ins Wasser geht, ihn zu sich winkt. 'Ihr Götter, was hab ich verbrochen, das darf doch nicht wahr sein .....' Unfähig, sich zu weigern, nickt der Blonde einfach nur und zieht auch sich selber aus ... zögert noch und kommt dann doch ins Wasser, hochrot werdend, da nicht mal das kalte Wasser seine verhärtende Erregung verbergen kann.

Wirklich verwundert, blickt Rajendra auf die Erregung des Größeren, hebt dann eine Braue, ehe er sich leise räuspert, seinen Blick zur Seite wendet. "Komm, nen paar Runden, und dann machen wir uns auf die Suche ... Okay ?" Man hatte sie zum fischen geschickt – danach hatte an ihnen aufgetragen, einige Pilze zu suchen, die sich ein wenig weiter vom Lager entfernt an den Berghängen und in den Höhlen der Gebirge tummelten. Doch hatte man sie gewarnt. Immer wieder bebte die Erde sacht – kaum merklich, aber sie waren da. Ein Teil des Stammes hatte sich schon vor Wochen aufgemacht, um aus dem Gefahrengebiet zu kommen. Rajendra war nur hiergeblieben, da seine Schwester zum Nachtrupp gehörte. Besonderes Viele waren nicht mehr hier, aber Einige sammelten noch genug Samen und Sprösslinge, um dann in den nächsten Tagen zu folgen und dem brodelnden Vulkan zu entkommen ...

"Klar, gerne. Wenigstens DAS kann ich - sammeln." Mit einem schiefen Lächeln kommt Baki näher und streift den Schwarzhaarigen kurz, ehe er sich in die Fluten stürzt - geschmeidig und genießend schwimmt, es schon immer genossen hat, sich im Wasser zu bewegen. Auch er hat mit einiger Unruhe das immer wiederkehrerende Beben bemerkt, jedoch keinen Mucks darüber verlauten lassen - sieht erst nach einigen starken Schwimmzügen zurück und läßt sich an der Oberfläche ein wenig treiben, während er auf Rajendra wartet.

"Tja – nur einige Pilze an den Hängen .. danach gehen wir wieder zurück. Langsam müssen wir unsere Sachen zusammenpacken. Weil, ich habe keine Lust, noch da zu sein, wenn der Vulkan ausbrechen sollte ...." Selbst einige Runden schwimmend, seufzt der junge Mann leise, als er schließlich auf dem Rücken schwimmt, sich so die herabhängenden Äste der Weiden betrachten kann. "Der größte Teil des Stammes ist schon in den Norden gezogen .... wir werden folgen ... wir haben nur einige Sachen gesammelt, die wir nach oben bringen für neue Ernten." Erst dann schwimmt er zurück zum Ufer, lehnt sich auf die feuchte Erde und das Gras.

Ihm nachkommend, seufzt Baki tief bei dem Anblick auf, der sich ihm bietet ... beißt kurz die Zähne zusammen, ehe er sich ein Herz faßt und nahe zu ihm kommt, ihm sanft über den Rücken streicht und sich schließlich zu ihm beugt und ihn zärtlich küßt, seine Lippen nach wenigen Herzschlägen jedoch wieder lösend. Dann sieht er - beschämt über seine Vorwitzigkeit - auf das Wasser, das sie noch immer bis zu den Hüften umspielt und errötet ... wispert ein leises "Verzeih...." und löst sich ganz, um sich daran zu machen, völlig auf das Ufer zu klettern.

Selbst völlig verdattert, blickt Rajendra drein – sagt Nichts, da er noch immer zu den Weiden starrt – still und fast ein wenig steif. Erst nach und nach löst er sich aus seiner verwirrten Starre, hustet leicht, ehe er sich das Haar zurückstreicht, sich nach vorne lehnt. Erst dann richtet er sich wortlos auf, nimmt seinen Lendenschurz wieder auf, den er sogleich anzieht, ihm egal ist ob es noch nass ist. Dann nimmt er die Fische auf, bindet sie wortlos aneinander – ehe er auch die Speere wieder aufnimmt und den Beutel. "Gehen wir ? Wir bringen die Fische zurück und gehen dann nach den Pilzen suchen ..." Sonst verliert er kein Wort über das, was passiert ist, innerlich ein wenig aufgebracht.

Auch Baki hatte sich inzwischen wieder angezogen, froh um den Kittel, der seine noch immer angeschwollene Männlichkeit verbirgt ... seufzt dann leise und nickt auf den Hirsch, entschuldigend mit den Schultern zuckend. "Ich brauch noch ein wenig, ich muß noch die Därme auswaschen und zusammen mit den Innereien dann zurückbringen und der alten Gerberin - Finti oder ? - Bescheid sagen, daß sie dann das Fell abzieht. Ich komm dann zu den Hängen nach, werd dich schon finden, ohne mich gleich zu verlaufen ...."

Nur nickend zu den Worten Baki's, macht sich Rajendra mit einem leisen Seufzen auf den Weg. Läuft die Hügel hinab, um unten im Dorf den großen Fang abzugeben. Gibt auch gleich Bescheid, daß er nun die Gräsersamen, Pilze und Kräuter sammeln gehen würde, nimmt sich noch drei der Umhängebeutel, ehe er sich auf den Weg macht, gleich zu den Hängen und den Pilzen geht, wo er nachher noch auf Baki stoßen würde. Einige Zeit später an den Hängen angekommen, seufzt er leise, als er nickt – die Kräuter zwar schon sehen kann, aber keinen einzigen Pilz. So beginnt er zuerst die Grassamen und die Pflanzen zu sammeln – sich aber nebenher doch Gedanken über das Geschehene von vorhin macht. War Baki ... schwul ? Er konnte es sich nicht vorstellen ... aber doch schien es so. Er hatte ihn geküsst und war auch erregt gewesen, als er nackt vor ihm gestanden hatte. So seufzt er leise, als er sich anderen Gedanken hingibt – es für sich behalten würde, was vorhin passiert war.

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