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”Von der Manege zum Film” 02
 

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"Cut ... CUT, CUT !!!!" Die immer wütender werdende Stimme des Regisseurs schnitt durch das Set, in dem das Büro des Charakters stand, der den Vater des Charakters von Cael darstellte. Sie drehten die Szene, in welcher der neue Bodyguard des Charakters von Cael hinter diesem stand und ihn bei einem Meeting beschützte  - und Elias versaute eine Szene nach der anderen, da er sich zu sehr in den Vordergrund drängte, immer wieder seine Einsätze verpaßte oder die kurze Antwort seines Charakters verpatzte. "Verdammt, Elias - das ist schon der dreiundzwanzigste Take, kannst du denn nicht einmal aufpassen ?! Wir sind gerade erst am Anfang, dein idiotischer Chara bekommt erst ab der Hälfte mehr Screentime und Sätze !!" Cael war so genervt wie alle anderen Schauspieler und auch die Crew - und der Regisseur stand nun auf und warf sein Klemmbrett mit den Notizen auf den Boden, ging zu Elias und tippte ihm hart auf die muskulöse Brust. "Wir machen jetzt fünfzehn Minuten Pause und wenn du den Take nicht hinbekommst, feuere ich dich auf der Stelle und hole mir einen anderen Schauspieler für die Rolle !! Du hast so viel Material mit deinen Patzern verschwendet, wie ich eigentlich für den gesamten Film geplant hatte - und wir sind gerade erst einmal im ersten Drittel !" Dann drehte er sich um und brüllte zu der Crew, daß jetzt Pause wäre und Cael seufzte leise, als er sich kurz die Nasenwurzel rieb. Dann drehte er sich um und ging an die Seite, lächelte erleichtert, als er Kevin sah und stellte sich zu seinem Freund. Sie waren sich in den letzten Wochen sehr nahe gekommen und gute Freunde geworden. "Ich bin sowas von froh ... ich hätte ihm sonst eine geknallt."

„Glaub mir, wir Stuntmen leiden auch darunter. Alles schiebt sich auch für uns raus und die Szenen, die wir schon gedreht haben und wo es um Übergänge zu Elias geht, müßten wir Teils nochmal ändern, damit nicht noch so viele Cuts kommen, bis er den Szenenübergang schafft.“ Kevin drehte es lieber nochmal und es waren einfache Szenen, die schon gedreht worden waren. Seine Ruhe wanderte langsam wegen Elias, aber noch explodierte er selber nicht.

"Es ist einfach nur ätzend. Als ob er es absichtlich machen würde - aber das kann er nicht, dafür ist er als Schauspieler nicht gut genug. Und am Schlimmsten ist es immer, wenn sein Agent da war ... gestern schon wieder, hast dus mitbekommen, Kev ? Der hat den ganzen Abend nur rumgestänkert, was dem Regisseur denn einfiele, Elias nicht so ins Rampenlicht zu setzen, wie er es im Vertrag gefordert hat ... spinnt der denn ? Und Elias tut natürlich sofort, was der will, und verpatzt einen Take nach dem anderen." Cael hatte es nur zufällig mitbekommen, doch es wurmte ihn noch immer.

„Im Ernst das, was im Vertrag ist ? Und daß sein Agent dauernd da ist, das bekomme ich oft direkt mit, weil er mich versehentlich anspricht, wenn ich genauso gekleidet bin wie er.“ Kevin mochte den Mann wirklich nicht, und bei Elias hatte er noch immer die Ruhe. „Naja, ich hoffe, die Szene läuft jetzt. Eine Kündigung kann selbst er nicht brauchen ... danach unternehmen wir was, okay ? Du mußt mal etwas entspannen.“

Alleine schon der Gedanke ließ Cael aufseufzen und er nickte, lehnte sich kurz an Kevin an und entspannte sich fast sofort. "Das wäre wirklich toll, ich brauche das wirklich. Oh, Gott - da kommt die Kuh, die sich dauernd an Elias heranwirft, ich frage mich nur, wie er sie aushält ... ihr Parfüm stinkt bis hierher. Widerlich." Sein Blick wurde eisig, als er die junge Frau mit den wirklich riesigen, künstlichen Brüsten musterte, die von der Seite hereinkam ... sie spielte eine geringe Nebenrolle, doch sie posierte auf jedem offiziellen Foto als seine jetzige Freundin.

Aber diesmal schob er das Weib beiseite, denn er mußte sich wirklich mal konzentrieren und dachte, daß es gerade nicht gesehen wurde. „Oha, er scheint gerade kein Bock auf sie zu haben, das kann ich sogar verstehen ... meinst du, er würde wirklich gekündigt werden ?“ Sie standen abseits genug und wurden daher nicht direkt gesehen. Auf sein Verlangen nach Ruhe gehorchte sie, richtete nochmal ihre Brüste und marschierte dann ab. „Ich staune, daß sie noch hier herumtingeln kann beim Dreh, ihre kleine Rolle ist doch schon fertig. Aber immerhin hat er sie mal weggescheucht.“

"Jep, das wundert mich auch - und auch, daß er sich konzentriert und scheinbar nachdenkt. Und wegen der Kuh ... sie darf noch hierbleiben, weil sie doch bei seinem Anhang ist, sie schläft ja auch in seinem Wohnwagen. Da Elias dadurch ruhiger ist, sagte der Regisseur nichts, denn bevor die Kuh kam haben die Tussen sich ja halb geprügelt, wer sich an ihn ranwerfen darf ... und so ist wenigstens an dieser Front Ruhe, da das Tittenwunder gewonnen hat." Man hörte Cael an, daß er nicht viel von ihr hielt ... doch auch er fand es gut, daß Elias einmal was gesagt hatte. "Und ja, der Regisseur ist so sauer, daß Elias wirklich seine Rolle riskiert. Mr. Immersen hält nicht viel davon, digital zu drehen und nimmt noch richtiges Filmmaterial her, deshalb wird er ja noch immer so geschätzt ... und Filmmaterial ist nicht unbedingt billig, genauso wie die Crew und die Location, die durch die Patzer viel länger gebraucht werden. Wir sollten eigentlich laut Plan schon längst bei der Hälfte des Films sein und nicht erst bei dieser Szene - und da Elias zwar mit mir den Hauptcharakter hat, aber wir nicht die Kassenmagneten sind, riskiert er wirklich was. Die Zuschauer kommen vor allem wegen Mr. Arbignat, der den Vater meines Filmcharas spielt und Mr. Chessen, der den Bösen in dem Film hier spielt - Elias und ich sind Jungschauspieler, die eine Chance bekommen haben, richtig rauszukommen. Ende der Geschichte."

„Nun - ich denke du wirst es schaffen, rauszukommen. Bei ihm weiß ich nicht, er hat zwar als Kind schon so viel  gemacht, aber das hier ist ein anderes Kaliber.“ Kevin wußte seit kurzem, daß Elias ein Kinderstar in einer Serie gewesen war. „Mal sehen ... die Pause ist gleich vorbei, ich drücke die Daumen, daß es wirklich gleich klappt, damit wir noch was unternehmen können.“

"Frag mal ..." Cael hatte sich schon darauf gefreut, noch etwas mit seinem Freund zu unternehmen - denn sie waren inzwischen mehr als nur gute Freunde geworden, auch wenn der junge, schwarzhaarige Schauspieler gehofft hatte, daß sie auch Geliebte hätten werden können. Doch er erwähnte nichts mehr seit dem ersten Abend und grinste, als der Regisseur hereinkam und alle auf ihre Plätze bellte. "Und ja, ich weiß - Elias wurde schon früh in die Serie gepuscht, da war er erst elf. Eigentlich müßte er ja wissen, wie man die Takes nicht verhaut aber ich denke, das kommt von der Tussie und dem Agenten, die puschen ihn die ganze Zeit." Dann verabschiedete sich Cael, da er wieder in dem Sessel am Set Platz nehmen mußte. Langsam trudelten auch die Anderen ein und stellten sich auf ihren Platz, die Kameramänner bereiteten die Kameras vor und dann sah Cael auch Elias, der scheinbar kurz auf der Toilette gewesen war und nun zurückkehrte.

Dort hatte Elias sich auch nochmal konzentriert und im Kopf gesammelt, und man sah, daß er ernst war und sich auf den Dreh konzentrierte. Elias war in Gedanken wirklich bei seiner Rolle und ging entschlossen und konzentriert zu dem Zimmer. „Okay, ich bin soweit und werde ... woah !“ Noch beim Reden merkte er nur noch, wie er plötzlich ausrutschte und so nach vorne stürzte, daß er sich nicht wegfangen konnte, denn mit einem schützenden zweiten Schritt fand er auch keinen Halt. Er stürzte nach vorne und an die Marmorfensterbank, so das man es knallen hörte und dann noch ein leises Geräusch, weil er gleich ohnmächtig wurde und auch noch auf den Marmorfußboden donnerte.

"Oh, shit !" Als er sah, was passierte, konnte Cael sich den Ausruf nicht verkneifen und blickte wie alle erst einmal entsetzt auf den jungen Blonden, der ohnmächtig auf dem Boden lag. Dann entstand ein wahres Chaos, da sofort die Sanitäter, die immer bereitstanden herbeiliefen, sich zu Elias knieten und ihn untersuchten. Der Regisseur hingegen bellte sofort Befehle und kam dann zu einem jungen Kameramann, der ihn zu sich winkte. Wie immer hatte er mit einer kleineren Videokamera für die Extras auf den Verkaufs-Blurays einige Outtakes und generell den Drehalltag gefilmt - und er konnte nun dem Direktor zeigen, daß Elias auf etwas ausgerutscht war. Einer der Mitarbeiter lief sofort an die Stelle und fluchte ... und als er zurückrief, daß hier überall kleine Armbandperlen liegen würden, fluchte auch der Regisseur und ließ die Aufnahme der kleinen Videokamera zurücklaufen. Wie er es sich schon gedacht hatte, war die junge Frau schuld, die sich immer an Elias heranwarf - denn sie trug mehrere solcher Perlenarmbänder und eines war scheinbar gerissen, so daß der Boden an dieser Stelle mit den kleinen Perlchen bedeckt war und nun dafür sorgte, daß dieser Unfall passierte. Und wie um alles noch zu verschlimmern, riefen die Sanitäter schon einen Krankenwagen und einer von ihnen kam zu dem Regisseur und erklärte ihm, daß so wie es aussah, der Kiefer gebrochen war und Elias nur knapp einem Genickbruch entkam. "Oh, verdammt !! Okay, Fynn - sag dem Agenten von ihm Bescheid, daß er verletzt ist und auch das Krankenhaus, in das er kommt. Die Kuh, die noch immer hier herumläuft, wird sofort rausgeworfen - verstanden ?! Macht eine Kopie der Aufnahme, und zwar von dem Zeitpunkt an, in dem das Armband gerissen ist bis dahin, wo Elias auf den Boden knallte, das gibst du der Versicherung." Der langjährige Assistent des Direktors nickte nur und notierte sich alles, ehe er kurz mit den Sanitätern redete, die ihm alle nötigen Infos gaben und Elias dann in den inzwischen eingetroffenen Rettungswagen verfrachteten. Dann verschwand der Assistent mit dem jungen Kameramann und der Kamera, und der Regisseur überlegte angestrengt, was er nun tun sollte. Die Dreharbeiten würden sich nun um mehrere Monate verziehen, wenn er weiterhin an diesem Schauspieler bestand - doch dann entschied sich der Regisseur und ging zu Kevin, um ihn kurz zu mustern. "Okay, Kevin ... ich frage dich jetzt geradeheraus: Willst du die Rolle von Elias übernehmen ? Du bist so oder so schon in allen Aufnahmen, die Stunts erfordern und es sind nicht viele Sprechszenen. Ich bezahle dich auch angemessen, aber das können wir heute Abend im Wohnwagen besprechen ... ich will endlich mit dem Film weiterkommen und diese Szene drehen."

Auch Kevin hatte alles eher weiter hinten beobachtet - denn es war nicht gut, sich auch noch einzumischen, da hier eh sofort das Chaos losgebrochen war. Bei den Perlen am Boden hätte sich sogar einer von den Stuntmen was antun können. Aber als der Regisseur auf ihn zukam, hob er gleich eine Braue und nach dessen Frage, klappte ihm kurz der Mund auf. „Uhm ...“ stammelte er kurz, und schluckte einen Augenblick später. Zumindest fragten sie, ob er die Rolle übernahm, und er nickte schließlich nach einigen Momenten. „ Ich tue es für den Film ... ich werde mich auch bemühen, daß alles gut läuft.“ Er wußte, wie wichtig es war und ein anderen Schauspieler zu suchen oder auf Elias zu warten, würde den Film wahrscheinlich ruinieren.

"Gut. Du hast schon das Outfit an, also stell dich gleich hinter den Stuhl und sprich die paar Sätze, wenn du dran bist. Ich denke mal, du hast die Szene so lange gesehen, daß du alles auswendig weißt, oder ?" Als der Regisseur das sagte, schnaubte Cael kurz, ehe er leise lachte und noch ein leises "Waren ja genug Takes." nachwisperte. Der Regisseur schmunzelte nur und wartete geduldig auf die Antwort Kevins, da er ahnte, daß dieser völlig überfahren war.

„Uhm ... ja, ich denke, ich weiß es.“ antwortete Kevin, atmete kurz tief durch und sagte das, was gesagt werden mußte und lächelte, als ihr Regisseur zufrieden nickte. „Ich lege nur die Kontaktlinsen an, ich hatte sie nach den Stunts abgelegt. Ich beeile mich.“ Er hatte sie in der Hosentasche und holte den kleinen Behälter heraus, um damit zu einem Spiegel zu gehen.

"Gut." Mit dem Wort drehte sich der Regisseur um und bereitete alles vor, und Cael grinste, als er auf seinen Freund wartete. Als dieser dann hinter ihm stand und der Regisseur das "Und Action !" rief, konzentrierte er sich wieder auf seine Rolle ... und nickte innerlich, als es endlich mit der Szene zu klappen schien.

 

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Nach zwei Stunden schnaufte Cael und lachte schließlich auf, denn sie hatten die letzte Szene des Kapitels im Kasten. "Verdammt, Kevin - du bist einfach nur super ! Zum Glück waren es nur die kurzen Sätze, für die längeren Parts üben wir. Aber du hast es geschafft, und wir haben das ganze Kapitel im Kasten !"

Kevin war ganz verlegen ... denn alle schienen gerade sehr erleichtert zu sein, und er selbst hatte sich wirklich bemüht und doch versucht, zu entspannen, damit die Aufnahmen gut paßten. „Ich bin froh, daß ich es hinbekomme ... Artist sein war zwar mit etwas Schauspiel, aber nicht so, und eigentlich bin ich ja nun Stuntman.“ Und er wußte, daß er die nächsten Texte noch lernen mußte, denn es gab noch einiges zu drehen.

Und die Texte der Szenen, die schon abgedreht waren, doch das würde Cael schon mit ihm machen. Der Regisseur rief dann auch alle zusammen und erklärte, daß alle vorigen Szenen mit Elias nun nochmal mit Kevin gedreht werden würden ... und nachdem sie gehen durften, nahm Cael ihn gleich mit in seinen Wohnwagen. Als die Türe hinter ihnen zu war, lachte Cael laut auf und warf sich gleich auf den Blonden, quetschte ihn kurz an sich und löste sich wieder, um ihn breit anzugrinsen. "Verdammt, das war großartig !!!"

Kevin rieb sich verlegen im Nacken und lächelte sacht. „Ich kann es jetzt auch kaum fassen und ich bin froh, daß ich das hinbekomme ... Rick ist auch ganz zufrieden und hat nichts dagegen. Immerhin ist er mein Ausbilder.“ Darüber hatte er sich schon Gedanken gemacht, aber allein dessen Daumenhoch hatte ihn beruhigt. „Du mußt mir nur helfen, daß ich die Stunts und das Schauspielen gut zusammen hinbekomme.“

"Klar - das weißt du doch. Komm, setzen wir uns und gehen das Drehbuch durch, ja ? Morgen bekommst du das komplette Drehbuch, dann kannst du schon vorlesen. Viel ist es ja nicht ... Elias hatte ja nicht sehr viel zu sprechen, weil die Rolle ja nicht sehr viel spricht. Das kriegen wir schon hin, ja ?" Da war sich Cael mehr als nur sicher und löste sich wieder, um ihnen Wasser aus dem Kühlschrank und Salzstangen zum Knabbern zu holen.

Sie waren schon Freunde, und Kevin war froh darum und setzte sich nun schonmal hin, um das Drehbuch zu öffnen. „Ich weiß, es ist nicht so viel, aber ich muß ja auch schauspielern ... aber ich bemühe mich, alles zu schaffen. Aber ich hoffe auch, daß Elias alles gut übersteht - er ist zwar ein Sturkopf, aber das war ein extremer Unfall. Selbst einer von uns Stuntmen hätte es nicht abfangen können, ohne sich zu verletzen.“

Das ließ Cael leise seufzen und er setzte sich neben den Blonden, stellte die Flaschen hin und die Schüssel mit Salzstangen daneben. "Ja, ich weiß - ich beneide ihn nicht. Ich habe vorhin, als du noch beim Regisseur warst erfahren, daß er einen Kieferbruch hat, der verdrahtet wurde ... er ist für einige Monate völlig lahmgelegt. Sein Agent ist total ausgeflippt, hat der Tussi eine gesalzene Ohrfeige gegeben und sie dann zusammengeschissen ... sieht so aus, als ob er sie engagiert hat, Elias bei Laune und beherrschbar zu halten. Der Arme wurde von vorne bis hinten manipuliert, und jetzt das - vor allem der Agent, der flucht Gift und Galle, weil Elias  nun keine Gage kriegt. Das wären drei Millionen gewesen, der volle Durchbruch ... und ich fürchte, der Agent baut Mist. Ich habe Elias eine SMS geschickt und ihm Bescheid gegeben ... hoffentlich liest er sie, wir wissen ja leider nicht, in welchem Krankenhaus er liegt."

Das zu hören zeigte, wie schräg das Leben als Schauspieler sein konnte, und Kevin seufzte leise. „Ich hoffe, du hast einen besseren Manager. Ich hab auch einen als Stuntman, aber den von Rick, der ist zuverlässig ... und wegen Elias, er wird es nicht sofort lesen können. Der Unfall ist ein paar Stunden her, und er wird nach dem Behandeln unter Schmerzmitteln stehen. Und wenn sein Kiefer verdrahtet wurde, dann war es ein komplizierter Bruch.“ Unbewußt rieb Kevin sich am Kinn, denn er wollte sich die Schmerzen gar nicht vorstellen. „Ich nehme die Rolle an und ich denke, es sieht dann aus wie eine Nebenrolle, und schießt mich nicht ZU hoch ... Vater und Sohn bilden ja zum Glück die Hauptrolle.“ Man sah ihm an, daß es ihn erleichterte ... aber er würde seine Aufgabe nun ernst nehmen, denn der Film würde ohne ihn wohl komplett plattgelegt und alle, die hier mitarbeiteten, würden darunter leiden.

"Sag das nicht - deine Rolle ist sehr wichtig, sie wird ein großer Sympathieträger. Aber denk da jetzt nicht dran, ja ? Im Zirkus hast du das ja auch nicht getan, sondern dein Ding gedreht. Wir sehen jetzt über die Szenen, die Morgen drankommen, es sind nicht viele ... aber ich denke, wir kriegen alle Szenen, die bisher mit Elias waren, in einem Bruchteil der Zeit gedreht, weil dus einfach kannst." Und das Kompliment war nicht nur so dahingesagt ... Cael hielt viel von seinem Gegenüber und lächelte wieder, als er das Drehbuch aufschlug und zu der ersten Szene mit der Rolle blätterte, die zuvor Elias gespielt hatte. Daß dieser erst einmal eine Weile brauchte, um die SMS zu lesen, war Cael klar ... und Morgen würde er versuchen, ihn anzurufen. Aber erst einmal war das Proben wichtig und daß Kevin wußte, was er sagen mußte - auch wenn sie es schon geübt hatten. Der Gedanke daran, daß sie es schon zu zweit durchgegangen waren, um den jungen Schauspieler bei Drehbeginn auf die Rolle einzustimmen, war schon irgendwie lustig ... denn nun spielten sie ja wirklich zusammen.

„Okay, ich denke nicht daran.“ Es war auch besser, denn sonst machte Kevin sich zuviel Druck und er ging schließlich mit Cael soweit alles durch. Nebenher trank er etwas und naschte, so daß die Zeit schnell verging. Er bewegte sich auch etwas zu der Rolle und zeigte, daß er sich gut in die Rolle begeben konnte, als eine der ernsteren Dinge über seine Lippen kamen. „Ich dachte schon, ich verliere dich ... ich bin doch dein Beschützer, und für dich voll und ganz verantwortlich.“ Auch sein Blick zeigte, wie besorgt er gewesen sein mußte, und er wartete noch die Antwort von Cael ab. Dann waren sie fürs Erste fertig, und er brauchte danach dringend Schlaf.

Es war zwar eine der Szenen, die ganz am Schluß kamen - doch sie hatten sie gewählt, da es für diese Szene tiefere Emotionen brauchte und der schlankere Schwarzhaarige nickte, ehe er seinen Part der Szene sprach. "Und ich dachte, ich würde es nicht schaffen ... dieser Mistkerl wollte mich schon erschießen, doch dann bist du gekommen. Komm, schneide mich los - wir müssen so schnell wie möglich hier raus." Auch Cael zeigte die Emotionen, die seine Figur zeigen mußte ... und als er fertig war, wartete er noch einen Moment, ehe er breit grinste und das Drehbuch zusammenklappte. "Perfekt - ganz ehrlich ? Das kriegen wir hin, Kevin. Und jetzt leg dich lang, du schläfst mir ja schon fast im Sitzen ein."

Kevin war wirklich deutlich erschöpft, und das sah man ihm schon an, denn auch wenn er als Stuntman fit war, gerade jetzt kam noch das viele Auswendiglernen und Schauspielern dazu. „Ist es wirklich okay ? Ich übernachte das erste Mal hier.“

"Natürlich ist es okay, Kev - sonst hätte ich es nicht gesagt. Und keine Sorge, ich gehe dir schon nicht an die nicht vorhandene Wäsche." Cael grinste kurz, ehe er aufstand und in das Schlafabteil des Wohnwagens ging, dort eine große Boxershort und eine Decke holte und zurück in den Wohnbereich ging, um sie Kevin zu geben. "Hier - du gehst zuerst ins Bad, ja ?"

„Danke, das ist echt lieb von dir.“ Kevin nahm die Boxershort und hüpfte dann ins Bad, um sich dort zu erleichtern und zu waschen.

 

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