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”Frozen Heart” 03
 

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"Verdammt, Kleiner - das wird der beste Abend seit langem ! Endlich haben sie die wirklich großen Fighter eingeladen, so daß es nicht sicher ist, wer gewinnt, und die Wetten beste Quoten zeigen !" Collin war sichtbar aufgeregt und lachte kalt, als er darauf wartete, daß sie endlich bei der in einem alten Lagerhaus versteckten Arena ankamen, in der die Kämpfe stattfanden. Auch diesmal hatte er Adrian mitgenommen, da er hoffte, daß dieser endlich Interesse an den Wetten zeigte - und er schnaubte leise, als er den mißbilligenden Blick des Jüngeren sah. "Ganz ehrlich, Kleiner - dieses Gesicht kannst du in den Geschäftsverhandlungen zeigen, aber nicht bei mir. Aber egal, wir sind da ... also reiß dich zusammen !" Gerade, als er endete, hielt die Limousine und die Türe wurde geöffnet, damit Collin und Adrian aussteigen konnten.

"Ich komme nur wegen den Geschäftsbeziehungen mit, das weißt du ganz genau." murmelte Adrian und stieg mit seinem Onkel zusammen aus dem Wagen aus. Er haßte es, hier zu sein und sah es auch wieder nur so, daß er hier die Geschäftsbeziehungen festigen konnte.

"Du denkst auch nur daran, oder ? Aber sehr viele unserer Partner sind nun einmal hier und auf den anderen Veranstaltungen, und wenn du Geschäfte mit ihnen machen willst, mußt du dich hier sehen lassen und auch ein wenig Begeisterung zeigen. Ah, mein Lieblings-Buchmacher ! Es ist mir eine Freude, heute hier zu sein. Wie geht es dir, Lando ?" Als Collin den Schwarzhaarigen sah, kam er gleich zu ihm und schüttelte ihm die Hand, ehe er mit ihm die aussichtsreichsten Kandidaten für die Kämpfe durchging und dabei das Buffet ansteuerte, das für die Gäste aufgebaut worden war.

Adrian ging kurz mit, nahm sich etwas Kleines vom Buffet, und ging dort auch gleich ein Gespräch mit einigen der Geschäftspartner ein. Nebenher hatte er aber immer mal ein Ohr auf seinen Onkel, der weiterhin nur an die Kämpfe und die Wetten dachte. Aber dann ließ er sich davon nicht mehr ablenken und vertiefte sich in die Gespräche. Als sie unterbrochen wurden, horchte er nur kurz auf, denn jetzt waren die Vorkämpfe der Nachwuchskämpfer, die ein kleines Leckerchen zum Einstimmen waren.

Unten in den Räumen für die Kämpfer grollte Enrik weich, als er seinem Sohn die Schulter drückte. Er war mehr als nur stolz darauf, daß Colt trotz seiner Neigung zum Stehlen in den Vorkämpfen mitmachte und lächelte, als dieser zu ihm aufgrinste und sich kurz an ihn lehnte. Die anderen Kämpfer wußten, daß sie Vater und Sohn waren und der große Kriegernaga war beeindruckend genug, damit keiner etwas sagte. Als die Ansager die Vorkämpfe ankündigten, nickte Colt und löste sich - denn er war gleich zu Anfang ausgelost worden, und würde gegen einen jungen Asiaten antreten. Als der junge Naga jedoch die Arena betrat, verengte er kurz die Augen, denn er roch zwei Männer, die er kannte. Einerseits der unverkennbare Geruch von Adrian ... und dazu der seines Onkels. Er konnte aber nicht weiter darüber nachdenken, da der Kampf begann - und Colt hatte keinerlei Lust, diesen zu verlieren.

Als der Kampf angesagt wurde, setzten sich alle, die es sich leisten konnten, auf ihre Sitzplätze und in die Logen. Adrian war nicht wirklich interessiert, als Black Snake und der Goldene Lotus aufgerufen wurden. Erst, als sein Onkel ihn mit einem "Sieh an, dein Schulfreund." anstubste, lehnte Adrian sich vor und staunte nicht schlecht, als Colt unten in der Arena stand. Scheinbar hatte auch Colt einige Geheimnisse, die er nicht preisgab.

Dieser war im Augenblick mit dem Kampf beschäftigt udn wehrte den ersten Angriff ab, ehe er konterte und sich konzentrierte. Er brauchte nicht einmal seine Nagasinne einsetzen, um ihn zu besiegen ... auch wenn er ein paar Schläge einsteckte, er steckte sie weg und schlug den jungen Asiaten schließlich mit einem gekonnten Hieb KO, ehe er kurz den Kopf vor dem Ringrichter neigte und ging. Aber er konnte nicht verhindern, daß er kurz nach oben zu Adrian blickte und unmerklich nickte, ehe er wieder in den Umkleiden verschwand. "Sieh an - er hat dich scheinbar auch erkannt, Junge. Am Besten redest du später mit ihm ... besser kann es gar nicht gehen, auf die Weise sind die Wetten gesichert !" Collin grinste, als er das sagte und lehnte sich zufrieden vor, als der nächste Kampf angekündigt wurde.

Adrian lehnte sich eher zurück und wirkte nicht begeistert, er wollte die Wetten von seinem Onkel nicht unterstützen. "Rede du doch mit ihm. Ich bin nicht wegen Wetten hier." Seine Worte waren ernst. Hier in der Loge waren sie so abgeschottet, daß sie auch leise reden konnten, ohne daß sie gleich gehört wurden.

Und gerade, weil sie nicht von Anderen gehört oder gesehen werden konnten, verengte der ältere Rothaarige seine Augen, packte den Kragen Adrians und zog ihn zu sich. "Hör gut zu, Kleiner - du kannst bei Anderen so arrogant sein, wie du willst, aber nicht bei mir ! Du tust, was ich dir sage ... sonst ... weißt du genau, was ich tue, verstanden ?! Gerade hier wirst du mich nicht noch einmal blamieren !!"

Collin würde seine Mutter aus der Villa schaffen und Adrian wußte genau, daß er sie dann nicht wiedersehen würde. "Schon gut ... ich rede mit ihm. Wenn du unbedingt willst." Adrian gab nach und als sein Onkel den Kragen wieder losließ, richtete er ihn sorgfältig damit man nicht sah, was passiert war. Während der anderen Juniorkämpfe starrte er stur in die Arena und erhob sich, als die Kämpfe vorbei waren. "Ich bin dann unten bei den Juniorkämpfern." Jetzt gab es noch eine kleine Pause, damit die Wetten neu gesetzt werden konnten. Zwischendurch hatte Colt immer wieder gekämpft, und letztlich auch gewonnen.

Collin nickte nur, da er mit seinem Buchmacher sprach und Adrian dann nicht mehr weiter beachtete. Unten in den Umkleiden wischte Colt das Blut von seinen Armen und nickte, da es so nicht weiter auffiel, daß seine Wunden schon verheilt waren. Enrik grinste, als er zu ihm kam und ihn für den Sieg beglückwünschte ... doch noch ehe er weitersprechen konnte, kam einer der Arenawachen herein und kündigte diverse Sponsoren an, die dann auch die Umkleide betraten. Colt konnte Adrian schon sehen und hob eine Braue - und wie erwartet, kam dieser auch zu ihm und der junge Naga sprach ihn leise an. "Unerwartet, dich hier zu sehen, Adrian ... das ist übrigens mein Dad, Enrik."

"Sehr erfreut, Mr. Maceroy." Adrian blieb ruhig und reichte Colts Vater höflich die Hand. Sicher war er beeindruckt, denn Enrik war über zwei Meter groß und man sah ihm an, daß er für das Kämpfen geboren war, und das hier liebte. "Mein Onkel meint, es wäre eine gute Idee, wenn ich mal hier nach unten komme. Für mich ist es auch unerwartet, dich hier zu sehen."

"Und ich hätte nicht erwartet, dich hier zu sehen, Adrian - aber dein Onkel hat dich hierhergezerrt, nicht wahr ? Wegen den Wetten." Als er das hörte, runzelte Enrik kurz die Stirn, ehe er nickte und leise zu dem jungen Rothaarigen sprach. "Der Onkel, der sich auch in eure Footballmannschaft einmischt ? Würde mich nicht wundern, daß er hier ist, denn hier finden nur die wirklich hochdotierten Wetten auf die besten Kämpfer statt. Colt, mach du das, ja ? Ich kümmere mich um die anderen reichen Pinkel, die denken, sie könnten uns besitzen." Dann drehte Enrik sich um und ging zu den Sponsoren, sprach mit dem einen oder anderen Sponsor und sorgte dafür, daß sein Sohn und dessen Klassenkamerad reden konnten. "Gut, wir haben nun Ruhe ... der Mann, der neben dir saß, war dein Onkel, hm ?"

"Ja, war er. Er bestand darauf, daß ich herkomme und ich sah es als Möglichkeit, die Geschäftsbeziehungen zu festigen. Daß ich dich hier traf ist wirklich unerwartet, und er sieht es als eine Chance ..." Adrian machte mit der Hand eine Geldgeste und seufzte leise. "Ich denke, er hat schon seine Favoriten und ich soll herausfinden, ob er richtig liegt. Daß du hier bist, zeigt mir bei dir eine ganz neue Seite. Du verbirgst mehr, als ich dachte." Er konnte sich nun auch denken, daß Colt kein armer Schlucker war.

Jener grinste nun breit, ehe er nickte und wieder ernster wurde. "Ja, das tue ich - viel mehr, als du denkst. Aber keine Sorge ... ich habe nur vor, das Schuljahr zu Ende zu bringen, und habe nichts gegen dich. Ich bin auch kein Profikämpfer wie mein Vater, aber es ist gut, daß ich mich wehren kann und so kann ich mich auch ein wenig austoben. Wir sollten die Gelegenheit nutzen und ein wenig über deinen Onkel und seine Wetten reden - hast du noch mehr erfahren können ? Heute wird er sehr gesprächig sein, ich habe mitbekommen, daß er auf meinen Vater setzte. Und der wird definitiv gewinnen."

Das war so eine Sache, die Adrian wohl selbst blockierte. "Ich bin ihm gegenüber recht ablehnend, daher erzählt er nicht so viel. Ich müßte vortäuschen, daß ich seine Interessen teile - und das wäre wieder nicht glaubwürdig, weil er weiß, daß ich anders denke. Aber ich kann mich herantasten." Auch wenn es ihm nicht lag ... er war eher direkt, oder schnitt gewisse Sachen einfach mit seiner kalten Art.

Als er das hörte, lachte Colt kurz auf und schüttelte amüsiert den Kopf, ehe er Adrian auf die Schulter klopfte, obwohl er nur zu gut wußte, daß dieser es nicht mochte. "Nun - mach es doch auf deine kalte, arrogante Art ? Sag ihm, daß du jetzt durch mich erst die Möglichkeiten erfaßt hast und dir überlegst, langsam einzusteigen ... und ihn um Rat fragst. Was es für Möglichkeiten gibt, mich zu sponsern ... lote es aus. Vielleicht schlägt er dir ja auch Footballwetten vor ? Dann hast du ihn bei den Eiern."

Das Schulterklopfen ließ Adrian ausnahmsweise über sich ergehen, ohne zu murren, und schnaufte leise. "Als wenn ich nicht schon genug zu tun hab ... das Team, unser Schulprojekt ... und noch die Firma und noch einige Projekte." Er war ein Workaholic und schaffte alles, das er sich bisher vorgenommen hatte mit seiner eisernen Disziplin, aber all das wurde langsam mehr, als er stemmen konnte. "Im Grunde weiß ich es ja schon ... aber ohne Beweise ist es nicht gut. Ich versuche es, und jetzt muß ich wieder hoch. Die Hauptkämpfe fangen ja gleich an ... wir sehen uns dann in der Schule." Mit den Worten wandte er sich ab um zu gehen, und machte sich auf den Weg zurück in die Loge.

Doch Colt hielt ihn zurück, indem er ihn am Arm faßte. "Das Team übernehme ich und beim Projekt helfe ich so gut mit, wie ich kann, ja ? Ich weiß, daß das mit deinem Onkel dich sehr streßt ... aber ihm muß das Handwerk gelegt werden, dann geht es dir auch mit der Firma besser. Und kein Widerwort - ich weiß, daß er dich streßt und du immer schlecht drauf bist, wenn er von seinen Firmenreisen zurückkehrt. Genieße einfach das Essen und laß ihn jubeln ... und in den Pausen frägst du ihn, dann kann er dich volllabern, und du nickst nur hin und wieder. Ich komme später hoch zu dir und lasse dich dann vor dem Arsch in einem besseren Licht dastehen, weil ich das sonst nie tue."

Das Angebot kam sehr überraschend und es war das erste Mal, daß bei Adrian ein kurzes Lächeln über die Lippen huschte. "Danke, das dürfte mir dieses Spiel erträglicher machen." Dann wandte er sich aber wieder ab und ging hinauf in die Loge, um sich neben seinen Onkel zu setzen, der schon am Champagner nippte. "Er ist ziemlich sicher, daß sein Vater gewinnt ... vielleicht sollte ich doch mal etwas auf ihn setzen."

Als Collin das hörte, hob er überrascht eine Braue - doch dann nickte er und klopfte dem Jüngeren auf die Schulter. "Das solltest du wirklich, mein Junge ... denn Enrik ist seit fast zwanzig Jahren dabei, und hat so gut wie jeden Kampf gewonnen. Auf die Weise kannst du dir ein wenig nebenher verdienen, und es taucht auch neimals in den Büchern auf. Außerdem ..." Gerade, als Collin weitersprechen wollte, blickte er auf und verstummte überrascht, als Colt in ihre Loge kam. Er nickte nur kurz zu dem Älteren, ehe er zu Adrian ging und bei ihm stehenblieb. "Hi - ich wollte dir nur Bescheid geben, daß mich dein Angebot sehr interessiert. Wir sollten noch etwas ausführlicher darüber reden, hm ?"

"Gern doch ... entschuldige mich, Onkel." Adrian stand wieder auf und ging mit Colt an die Seite, wo sie nicht so leicht gehört wurden, aber mehr als genug die Neugierde seines Onkels auf sich zogen. Als sie da waren, stellte sich Adrian seitlich und atmete kurz durch. "Ich glaube, er verrenkt sich gleich den Hals, um uns hier zu beobachten."

"Tut er schon. Laß mich raten ... du hast angedeutet wetten zu wollen, und er hat gleich angebissen ? Verdammt, das ist perfekt, nun wird er dich ins Wetten einführen und sich besonders stolz vorkommen. Was genau hast du vor ? Nur, damit ich mitspielen kann." Colt war neugierig, denn er wußte allein schon durch die Footballstrategien, daß Adrian sehr gute taktische Ideen hatte.

"Sicher hat er gleich angebissen. Vor allem, weil ich ihm sagte daß du sicher bist, daß dein Vater gewinnt. Ich überlege noch ein wenig, das war ja jetzt alles recht spontan." Was Firmenführung anging, war Adrian spontan, auch einigermaßen beim Football ... aber das hier war eine Liga, die er noch nicht gespielt hatte.

"Gut. Sag ihm, er soll seinen Buchmacher holen und wette fünfzigtausend Dollar auf Dads Sieg ... heute sind die Quoten besonders hoch, da es neben Dad noch drei Favoriten gibt, aber Dad wird trotzdem gewinnen, denn er ist verdammt gut drauf. Mach dich darauf gefaßt, daß dein Onkel auch nochmal auf ihn wettet, und dich dann über ihn zuquasselt ... ich habe ein wenig recherchiert, dein Onkel gehört zu seinen größten Fans." Gerade das ließ Colt kurz den Kopf schütteln, aber es spielte ihnen hier gut in die Hände.

"Okay ... aber du bekommst dann etwas ab, ich möchte das Geld eigentlich nicht haben." Wetten war nicht seine Welt und er würde das Geld am Liebsten irgendwo spenden. "Vielleicht spende ich es dann, mal kucken."

"Ne gute Idee - oder du behältst es in der Hinterhand und sponserst damit vielleicht anonym Schüler, die sich zum Beispiel keine Abschlußfahrt leisten können oder das Potential für ein College haben, aber es sich nicht leisten können. So kommt das Geld gleich dahin, wo es gebraucht wird, nicht in die Taschen der großen Gesellschafter der Institutionen, die sich damit brüsten soooooooo viel helfen zu wollen." Man hörte Colt an, daß er diese Scheinheiligkeit haßte - udn auch, daß er sich schon oft Gedanken gemacht hatte, wie man den jungen Männern und Frauen helfen konnte, die aus armen Familien kamen udn Talent besaßen.

"Ja, das ist besser ... ich gehe dann zurück." Er schlug in die Hand von Colt ein, damit sein Onkel es sah, und ging wieder zu seinem Platz. Die Kämpfe würden gleich anfangen, und die letzten Wetten mußten abgegeben werden. "Ich bin jetzt sicher, daß ich wetten möchte. Könntest du deinen Buchmacher holen ? Ich würde gern Fünfzigtausend auf den Sieg von Colts Vater setzen."

Collin lachte laut auf, als er das hörte und nickte, ehe er aufstand und seinen Buchmacher holte. Die Wette war schnell plaziert und Adrians Onkel erhöhte seine eigene Wette auf hunderttausend Dollar, ehe er den Buchmacher wieder wegschickte und sich anstatt Champagner einen Whiskey bringen ließ. "Wie ich es mir schon dachte ...  die blaue Schlange wird trotz der hochrangigen Gegner siegen. Ich kann es kaum erwarten, Junge - das wird der beste Abend seit langem !"

"Ich bin gespannt, ob sich die Investition auch wirklich lohnt." Adrian wirkte weiter kühl und versuchte, interessierter bei den ersten Kämpfen zuzusehen. Eigentlich wollte er nicht hier sein, aber es zeigte sich nun langsam als Vorteil. So bekam er mehr über seinen Onkel heraus und lernte endlich, wie dieser tickte und wie er ihn in seine Hand bekommen konnte.

 

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Seit diesen Ereignissen war ein wenig mehr als eine Woche vergangen und Colt seufzte leise, als er etwas außerhalb der hohen Mauer parkte, die das Anwesen von Adrians Villa umgab. Vor zwei Tagen hatte die Schul-Footballmannschaft ein Auswärtsspiel gehabt und einen Tag zuvor fuhr ein Auto in das Tonis, so daß dieser mit einer Gehirnerschütterung und ein anderer Spieler mit einem gebrochenen Arm ausfielen. Doch sie hatten trotz der Ausfälle so gut zuammengearbeitet, daß sie das Spiel gewannen und wie erwartet, bekam Colt einen Tag später einen Auftrag per Email zugestellt. Er sollte einen bestimmten Prototypen aus der Villa Adrians stehlen und sagte zu, und nun stand er hier und seufzte erneut leise. Doch dann stieg er von seiner Maschine und zog die Gesichtsmaske über, nickte, als er nun von Kopf bis Fuß verhüllt war und nahm Anlauf, ehe er einfach über den hohen Zaun sprang, lautlos auf der anderen Seite landete und durch den wunderschönen Garten huschte, der die Villa umgab. Er wußte um die Sicherheitskameras und auch um die Wachen, die er mit Leichtigkeit hörte und roch ... gerade in dieser Hinsicht waren seine besonders scharfen Nagasinne mehr als nur hilfreich und die Ausbildung bei seinem anderen Vater, dem Ninja Kisho, sorgte dafür, daß er nicht entdeckt wurde. Während die Sicherheitsschlösser an den Türen auf dem neuesten Stand waren, war das Schloß der Terassentüre nur minimal gesichert und Colt konnte es in wenigen Augenblicken knacken ... doch nun kam das eigentliche Problem, denn er wußte nicht, wo der Prototyp war und konnte nur danach suchen. Also schlich er zuerst durch die ihm bekannten Gänge und wunderte sich, wieso er eigentlich niemals Bedienstete hier gesehen hatte - doch dann fluchte er lautlos, als er weiterschlich und aus dem großen Wohnzimmer Stimmen hörte. Es waren Adrian und sein Onkel ... und dieser war mehr als nur wütend darüber, daß er bei den Wetten über die Schülermannschaften verlor und als ihm Adrian widersprach, wurde dieser so laut, daß der junge Naga auch ohne seine verstärkten Sinne alles verstanden hätte. Denn Collin stellte seinen Neffen vor ein Ultimatum - entweder, er sorgte dafür, daß seine ehemalige Mannschaft endlich verlor oder Collin sorgte dafür, daß Adrian seine Mutter niemals wiedersehen würde. Die schlagartige Stille, die auf diese Drohung folgte, war lauter als ein Kanonenschlag und Colt verengte wütend die Augen, als er Adrian zustimmen hörte ... doch dann nahmen seine feinen Ohren ein anderes Geräusch wahr und er drehte sich verblüfft zu einem Teil der Villa, den er bisher niemals betreten durfte. Ohne weiter auf die beiden in dem Wohnzimmer zu achten, schlich Colt weiter und schließlich an einer nur leicht angelehnten Türe an, hinter der er ein leises, doch mehr als nur schmerzhaftes Schluchzen hörte ... und als dies nach wenigen Minuten verstummte und einem erschöpften, nur sehr leichten Atem wich, der zeigte, daß diese Frau vor Erschöpfung eingeschlafen war, öffnete Colt die Türe weiter und betrat lautlos das einfache, doch wunderschön eingerichtete Schlafzimmer.

 

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